Gourmet-Reise
Essen in Paris: Diese Gerichte musst Du probiert haben
Von Crêpes bis zur Zwiebelsuppe – was sind typisch Pariser Gerichte? Das ist gar nicht so einfach ... Denn die Stadt ist ein Schmelztiegel mit Einflüssen aus allen Regionen Frankreichs, aber natürlich auch darüber hinaus. Charakteristisch für Paris ist beispielsweise die Bistronomie. Sie verbindet den Charme der Bistros mit der gehobenen Haute Cuisine, also der Gourmetgastronomie. Begründet wurde der Trend bereits in den 1990er-Jahren von Yves Camdeborde. Ihm gefiel die gute Küche, aber nicht das Ambiente und die Preise. Also eröffnete er sein eigenes Restaurant und schon bald folgten andere Pariser KöchInnen seinem Beispiel. Seitdem servieren sie in entspannter Atmosphäre qualitativ hochwertige Gerichte zu günstigen Preisen. Oft gibt es Überraschungsmenüs zu unschlagbaren Preisen. Ob Bistro oder Restaurant – was Du bei Deinem Paris-Urlaub unbedingt probieren solltest, verraten wir Dir hier.
Crêpes und Galettes
Pfannkuchenvariationen im bretonischen Viertel von Paris
Paris ist in 20 Viertel, die Arrondissements, eingeteilt. Ein Favorit in kulinarischer Hinsicht ist das 15. Arrondissement. Rund um den Gare Montparnasse im gleichnamigen Stadtviertel gibt es eine Anhäufung von Crêperien. An diesem Bahnhof kommen traditionell die Züge aus der Bretagne an. Folglich haben sich viele Menschen aus dieser Ecke Frankreichs hier niedergelassen. Bis heute gilt es als die sogenannte bretonische Ecke von Paris – und Crêpe ist die bretonische Spezialität schlechthin. Die dünnen Pfannkuchen aus Weizen- (Crêpe) oder Buchweizenmehl (Galette) gibt es süß und herzhaft. Beliebte Süßvarianten sind beispielsweise à la Confiture (etwa mit Erdbeer-, Himbeer- oder Aprikosenmarmelade) oder à la Crème de Marrons (mit Kastaniencreme). Der herzhafte Klassiker heißt Galette Complète und ist mit Schinken, Käse und einem Spiegelei gefüllt. Eine beliebte vegetarische Variante ist die Galette aux Épinards et Fromage de Chèvre mit Spinat und Ziegenkäse. Traditionell wird ein Glas Cidre zum Crêpe getrunken.
Bouillons
Einfach gut
Ein weiterer Trend in der Pariser Gastronomieszene sind die Bouillons. Bereits 1860 eröffnete der Metzger Baptiste Adolphe Duval im Herzen von Paris die erste Bouillon, ein einfaches Speiselokal. Er servierte unter anderem eine simple Brühe (französisch = Bouillon), die er aus den Fleischresten seiner Metzgerei herstellte, damit sich auch die Armen eine Mahlzeit leisten konnten. Die Idee verbreitete sich schnell. Im 20. Jahrhundert gerieten die Bouillons in Vergessenheit, doch seit einiger Zeit erleben die Brühen ein Comeback.
Auf den Speisekarten der Bouillons stehen heute aber nicht nur Suppen, sondern auch Klassiker der französischen Küche wie Terrinen und Schnecken, Enten-Confit, Froschschenkel oder Foie gras.
Pariser Zwiebelsuppe
Bestell Dir in Paris eine Zwiebelsuppe zum Mittagessen. Sie ist preiswert und sättigt stundenlang.
Französische Käsespezialitäten
Auswahl aus mehr als 1.000 Sorten
Die folgende Spezialität brachte schon Charles de Gaulle zur Verzweiflung. Bei einem Staatsbesuch von Präsident Kennedy 1961 ließ er sich zu der Frage hinreißen: „Wie kann man ein Land regieren, in dem es 246 verschiedene Käsesorten gibt?“ Eine Antwort auf diese Frage ist nicht überliefert, aber klar ist, dass Du als Käse-Fan im Paris-Urlaub tatsächlich die Qual der Wahl haben wirst. Entgegen der Vermutung des ehemaligen französischen Staatspräsidenten soll es tatsächlich über 1.000 französische Käsesorten geben. Zu einem klassischen Pariser Menü gehört auch ein Käsegang, der zwischen Hauptgericht und süßem Dessert serviert wird.
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Im Juni 2024 hat auf der Île-Saint-Louis, der kleineren der beiden Seine-Inseln mitten in Paris, das erste Käsemuseum der Stadt eröffnet. Dort kannst Du auch an einer Käseverkostung teilnehmen.
Austern und andere Meeresfrüchte
Eine besondere Vorspeise
Obwohl Paris nicht am Meer liegt, stehen Spezialitäten aus dem Wasser hoch im Kurs. Austern und andere Meeresfrüchte wie Muscheln, Garnelen und Seeigel gibt es vor allem in den Brasserien der französischen Hauptstadt. Sie sind üblicherweise als Vorspeise gedacht, leider nicht wirklich kostengünstig, dafür aber ein ganz besonderes Gericht. Dazu werden Brot und Butter gereicht, begleitet von Weißwein, Rosé oder Champagner. Orientiere Dich einfach daran, wo die Einheimischen sie essen, und frage dort nach einem freien Tisch. Dieser Hinweis gilt übrigens für alle Gerichte und Restaurants in Paris.
Im La Trincante im 18. Arrondissement gibt es erschwingliche Meeresfrüchteplatten und im Keller kannst Du nach dem Essen nach Antiquitäten stöbern.
Falafel
Kichererbsenbällchen im jüdischen Viertel von Paris
In Paris erstreckt sich das jüdische Viertel von der Rue Pavée bis zur Rue Vieille du Temple über die Rue des Rosiers im Stadtviertel Marais, das sowohl zum 3. als auch zum 4. Arrondissement gehört. Mittendrin gibt es für alle Hungrigen koschere Restaurants, die Falafel in allen Variationen anbieten. Die kleinen Bällchen aus Kichererbsen sind im Nahen Osten das Streetfood schlechthin. Und für die jüdische Gemeinde in Paris sind die kleinen Klopse fester Bestandteil der Esskultur. Dort solltest Du unbedingt die verschiedenen Varianten probieren, die gerne auch mit Sesammus oder Joghurt serviert werden.
Macarons
Buntes Baisergebäck in verschiedenen Variationen
Die Ursprünge der Macarons liegen im Dunkeln. Vermutet wird, dass diese süße Köstlichkeit aus Eiweiß, Puderzucker und Mandeln bereits vor Jahrhunderten in Arabien erfunden wurde. Mittlerweile gelten die kleinen Kekse aber als französischer Gebäckklassiker und sollten natürlich auch im Paris-Urlaub probiert werden. Der Legende nach waren sie die Lieblingsleckerei der Königin Marie Antoinette, die ohnehin eine Vorliebe für Süßes hatte. Heute gibt es in Paris zahlreiche Konditoreien, die sich auf die Herstellung von Macarons spezialisiert haben. Es gibt sie unter anderem in Pistaziengrün, Schokoladenbraun, Himbeerrosa und Zitronengelb. Außen knusprig gebacken und innen cremig gefüllt, zergehen sie förmlich auf der Zunge.
Café Gourmand
Süßer Abschluss für Leckermäulchen
Ein schöner kulinarischer Abschluss für Leckermäulchen in Paris ist der Café Gourmand. Wer ihn bestellt, bekommt einen Espresso mit drei verschiedenen Miniaturdesserts als Leckerbissen (französisch: gourmandises). Welche das genau sind, bleibt dem Gastronomen/der Gastronomin überlassen. Es kann ganz klassisch eine Miniportion Tarte, Mousse au chocolat, Crème brulée, Pannacotta, Tiramisu, eine Kugel Eis oder auch ein Macaron sein. Auf den Pariser Speisekarten tauchte der Café Gourmand erst relativ spät, und zwar im Jahr 1990 auf. Immer häufiger gibt es auch die Variante Thé Gourmand, also mit Tee statt Kaffee.
Cuisine Faubourgeoise
Esstrend der Pariser Vorstädte
Schließlich noch ein Foodtrend, von dem TouristInnen meist wenig mitbekommen. Die Rede ist von der Cuisine Faubourgeoise, der Küche der Pariser Vorstädte, der Banlieues Parisiennes. Es gibt Dutzende davon. Sobald Du aus der Metro, der Pariser U-Bahn, steigst, entdeckst Du neben einzigartiger Musik und Kunst vor allem eine vielfältige Esskultur. Diese ist geprägt von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Viele EinwanderInnen stammen aus den ehemaligen französischen Kolonien in Afrika, Asien und der Karibik. Sie brachten ihren eigenen Kochstil mit. Einige der besten kulinarischen Trends kommen von dort. Probiere Dich einfach durch.
Einer meiner Favoriten sind die mangoscharfen Dim Sums mit Garnelen im Bierteig und dazu ein Cocktail mit Kaffee und Absinth