Strandurlaub
Geheimtipps Nordsee: Diese 10 Strände hast Du fast für Dich allein
Deutschlands schöne Nordseeküste ist ein Lieblingsziel für Reisende, speziell zur Hauptsaison sind die bekannten Ferienorte meist rappelvoll. Da die traumhaften Strände aber vielerorts kilometerlang sind, kannst Du dort selbst im Sommer noch ruhige Plätzchen finden – und in der Nebensaison hast Du viele dieser Strände fast für Dich allein. Achtung: Mangels Baywatch und wegen möglicher Strömungen heißt es dann oft: Vorsicht beim Baden!
Sylter Ellenbogen
Das Hoch oben im Norden
Die Insel Sylt ist ein traumhaftes Urlaubsziel, zur Hauptsaison allerdings gut besucht. Bei einer Strandlänge von 40 Kilometern gibt es trotzdem immer auch ruhige Fleckchen am Meer, an Sylts nördlichem Zipfel namens Ellenbogen zum Beispiel. Der ist in Privatbesitz, per Auto kostet die Zufahrt eine Gebühr, zu Fuß oder mit dem Rad ist es gratis. Dafür findest Du dort im Nordwesten des Zipfels einen gewaltigen, oft menschenleeren Strand, perfekt zum Sonnenbaden und Wandern. Wegen starker Strömungen ist das Schwimmen jedoch verboten. Auf der Südseite tut sich je nach Tide ein riesiges Watt auf, bei Flut ideal zum Planschen für Deine Kinder und zum Üben für SurferInnen – und in der Nebensaison triffst Du hier mehr freilaufende Schafe als Menschen!
Strand Nieblum
Wo Föhr besonders friedlich ist
Im Gegensatz zu Sylt gilt die weiter südlich gelegene Insel Föhr als ruhig und verschlafen, was nur bedingt stimmt. In der Hochsaison ist auch dort ordentlich was los, besonders natürlich am langen, hellen Sandstrand. Der zieht sich gut 14 Kilometer weit an der gesamten Südküste entlang und ändert unterwegs mehrfach seinen Charakter. Während es auf der Promenade des Haupt- und Hafenorts Wyk kunterbunt zugeht, wird es weiter westlich immer stiller. Beim pittoresken Friesendorf Nieblum mit seinen alten Kapitänshäusern etwa findest Du ruhige, besonders feinsandige Bereiche, die flach ins Wasser gehen und bei Ebbe ein großes Watt freigeben, top zum Baden für den Nachwuchs. Dahinter lockt ein Wahrzeichen der Insel – das Gotinger Kliff ist die einzige Steilküste auf Föhr.
Amrums Weststrand
Mit einem Hauch von Hawaii
Was hat der Kniepsand auf Amrum mit Gestaden von Hawaii, Mauritius oder Bali gemeinsam? Genau wie diese wurde er von einem US-Sender zu den schönsten Stränden der Welt gezählt. Mit zehn Kilometer Länge und bis zu drei Kilometer Breite gilt er als Europas größte Sandkiste. Nach zweistündiger Überfahrt vom Hafen Dagebüll zum Inselort Wittdün kommst Du am besten per Fahrrad und zu Fuß weiter, teils durch duftenden Kiefernwald, teils über knarrende Holzbohlen durch breite Dünentäler. Hinter einem kleinen Leuchtturm tut sich dann die ganze Strandherrlichkeit auf. Von FKK bis Hundestrand gibt es dort alles, hier und da auch Infrastruktur, immer blitzsauberes Wasser, Möwengeschrei, endlose Weite – ein Tag auf Amrum kann therapeutische Wirkung haben.
Hallig Langeneß
Wenn’s richtig still sein soll
Wie kleine Farbtupfer liegen die zehn deutschen Halligen südöstlich von Amrum im Nationalpark Wattenmeer. Anstelle von Deichen schützen Anhöhen, sogenannte Warften, die Häuser bei Hochwasser. Wenn Du mal richtig ausspannen willst, bist Du hier genau richtig. Als größtes der Bonsai-Eilande hat die 10 Quadratkilometer kleine Hallig Langeneß rund 100 EinwohnerInnen. Du findest dort gute Unterkünfte und deftiges Essen, topfebene Fahrradwege und Salzwiesen, Priele und Seehundsbänke, Stille und Einsamkeit. Baden kannst Du natürlich auch, es gibt kleine Grünstrände teils mit Duschen und Treppen ins Meer. Bei Ebbe warten dort Muscheln und Krabben im Watt, bei Flut kann geschwommen werden, dabei Vorsicht wegen Strömungen und Untiefen – hier bist Du oft für Dich ganz allein.
Sandbank Westerhever
Strand wie Sand am Meer
Ähnlich einsam wie an den kleinen Grünstränden der Halligen und doch ganz anders ist es ein Stück weiter im Süden. Der rot-weiß-geringelte Leuchtturm von Westerhever gilt als Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt, vom Parkplatz aus pilgern im Sommer Heerscharen dorthin. Du wählst aber vorher den Weg geradeaus durchs Watt hinaus in die Weite der Nordsee, Holzpfähle markieren die Route. Je nach Wasserstand erreichst Du mehr oder weniger trocken die vorgelagerte Sandbank, die sich kilometerlang in die Ferne erstreckt. Im hellen, feinen Sand liegen, Sonne und Salz auf der Haut spüren, den Wolken nachschauen, das ist Urlaub wie in einer anderen Welt. Wichtig: Vorher unbedingt den Gezeitenkalender checken, bei nahendem Hochwasser bleibst Du besser am Festland.
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St. Peter-Ording Böhl
Per Fahrrad über den Sand
Und hier ist gleich noch eine der endlosen, traumhaften Sandwüsten der Nordseeküste, diesmal aber mit guter Infrastruktur. St. Peter-Ording, kurz SPO, ist berühmt für seine markanten Pfahlbauten auf hohen Stelzen am 12 Kilometer langen, breiten Strand, in fünf davon wird deftige Küche serviert. Als Urlaubsziel ist SPO schwer beliebt, speziell im südlichen Ortsteil Böhl findest Du aber selbst im Sommer noch Ruhe und Platz. Bei Ebbe tut sich eine riesige Strandfläche auf, der Sand ist dabei so hart, dass Du darauf sogar Radfahren kannst. Der flache Zugang zum Meer ist für Kinder ideal, und Du kannst endlos weit in den Sonnenuntergang hinein laufen – einfach herrlich.
Oststrand von Spiekeroog
Im Osten wird’s ruhig
Die sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln reihen sich wie an der Perlenkette auf vor der niedersächsischen Nordseeküste. Richtung Festland erstrecken sich je nach Tide riesige Wattgebiete, zum offenen Meer dagegen locken ellenlange, traumhafte Sandstrände. Besonders schöne hat etwa das autofreie Spiekeroog, vor einem begrünten Dünengürtel erstreckt sich 15 Kilometer meist feinster, heller Sand. Im Bereich des Hauptorts ist im Sommer ordentlich was los, je weiter Du aber Richtung Osten gelangst, umso ruhiger wird es. Die weite weiße Sandfläche wirkt fast wie eine Fata Morgana, selbst in der Hochsaison findest Du dort ruhige Ecken, später kann es total einsam werden – einfach traumhaft. Vorsicht beim Rausschwimmen, eine Baywatch und andere Infrastruktur gibt es nur an Spiekeroogs Hauptstränden.
Strand auf Juist
Willkommen im Zauberland
„Töwerland“, Zauberland nennen die Einheimischen ihre Insel, und wenn Du einmal dorthin gereist bist, wirst Du verstehen. Dabei ist Juists Zauber nicht leicht zu erreichen, die große Fähre ab Norddeich kann wegen der Untiefen des Wattenmeers oft nur ein- bis zweimal am Tag fahren (leichte, teurere Expressboote starten öfter). Am Hafen der autofreien Sandinsel warten dann Pferdekutschen, wobei der Hauptstrand mitsamt guter Infrastruktur quer durch den Ort auch zu Fuß leicht erreichbar ist. Juist ist nämlich 17 Kilometer lang, aber nur zwischen 500 und 900 Meter breit – da stehst Du sozusagen immer mit einem Fuß im Wasser. Links und rechts vom Ort wird die Strandeinsamkeit dann Kilometer für Kilometer größer, der Zauber nimmt seinen Lauf – kann süchtig machen!
Borkum Ostbad
Gut aufs Picknick aufpassen
Die westlichste und größte Ostfriesische Insel ist im Vergleich zu Juist bequem erreichbar, ab Emden etwa fahren täglich allerlei Autofähren und Katamarane in ein bis zwei Stunden hinüber nach Borkum. Die Inselbahn bringt Dich vom Hafen direkt in den Hauptort mit vorgelagertem Nordstrand samt Top-Infrastruktur von DLRG bis Wassersport. Du aber hältst Dich nach rechts, lässt den Jugend- und FKK-Strand hinter Dir und gelangst nach gut fünf Kilometern zum Beginn des Ostbads. Dort gibt es keine Duschen, keine Toiletten, keine Verpflegung, keine Menschenmassen. Dafür Milliarden über Milliarden feine helle Sandkörner, Platz zum einsamen Strandwandern, Sonnenbaden, Träumen. Achtung, bei Flut kommt das Meer schon mal dicht an den Dünengürtel heran, also gut auf den Picknickkorb aufpassen!
Helgoland Düne
Auf Augenhöhe mit Kegelrobben
Bei der Insel Helgoland denken wir eher an steile Klippen und zollfreie Geschäfte als an einen ruhigen Strand. Den gibt es hier aber tatsächlich! Wenn Du mit dem Seebäderschiff oder Katamaran auf der Hauptinsel angelandet bist, musst Du nur auf ein Pendelboot umsteigen und in wenigen Minuten rüber schippern zum kleinen vorgelagerten Eiland namens Düne. Im Gegensatz zur steil aufragenden Felseninsel ist Düne von Sand geprägt mit gemütlicher Gastronomie und ein paar Strandkörben an den weißen Stränden, die zumindest in der Nebensaison wunderbar ruhig sein können. Der flache, stille Südstrand ist dabei nicht nur top zum Baden für Kinder, sondern wird auch von Kegelrobben geschätzt – die kennen kaum Scheu vor Menschen, Du solltest aber trotzdem einen gebührenden Abstand halten!