Warum heissen die Balearen so?
Der Name leitet sich vom aus dem Griechischen ballein bzw. baliarides ab. Damit waren die Steinschleuderer Els Foners Balears der Inseln gemeint, die in der Antike ziemlich gefürchtet waren und an vielen Kriegschauplätzen auftauchten.
Mallorca für Steinzeit Fans
Ca. 1-2 km hinter Arta – welches an der Ostküste der Insel, nicht weit hinter Cala Ratjada und kurz vor Cala Millor liegt – findet man Ses Paisses. Ses Paisses ist eine Ausgrabungsstätte der Talayotischen – der Urkultur – auf Mallorca. Man findet ihre Stätten auch auf den gesamten Balearen, so z.b. Menorca und Ibiza.
Da diese Anlage wohl bisher nur „Insidern“ bekannt ist und Mallorca ja meistens mit Balneario 6, Schinken- und Bierstraße verbunden wird, wage ich zu hoffen, dass sie auch noch ein Weilchen vom Massentourismus verschont bleibt.
Der Deckstein über dem Eingangstor wiegt ca. 800 Kilo.
Jeder der die Stätte betritt, legt seine Hand erstmal auf den Stein. Ich habs auch getan und es ist ein unbeschreibliches Gefühl, denn diese Steine strahlen Ruhe, Kraft, Beständigkeit und Stärke aus.
So beginnt man dann seinen Rundgang durch die Anlage.
Ein spiralförmig angelegter Weg führt durch den Wald an den einzelnen Ausgrabungen vorbei. Nach dem Eingangstor gelangt man zum eigentlichen Talayot welches übersetzt „Runder Turm“ bedeutet. Die Talayoten waren Wach- und Wehrtürme. Sie sind auch über die ganze Insel an bekannten Punkten und Landmarken erhalten und wachen über die Buchten.
Lust auf eine weitere prähistorische Landpartie?
Mallorcas Dörfchen "Capocorb Vell" in der Nähe von Cala Pi ist eine der bedeutensten bronzezeitlichen Megalithsiedlungen des westlichen Mittelmeeres.
Errichtet wurden die Talayot-Häuser vermutlich im 14. Jh. v. Chr. von Einwanderern aus dem östlichen Mittelmeer, die auf der Insel Ackerbau und Viehzucht betrieben. Der Begriff "Talayot" bezeichnet einen großen Bau aus riesigen Natursteinen, die im Trockenmauerwerk aufeinander geschichtet wurden. Die meisten Talayots waren zwei- bis dreistöckig und pyramiden- oder kegelförmig.
Mallorcas Urbevölkerung lebte seinerzeit übrigens noch in Höhlen.
Da die schönen großen Talayot-Steine im Laufe der Jahrhunderte zum Bau von neuen Gebäuden abtransportiert wurden, sind in "Capocorb Vell" nur noch drei runde und zwei quadratische Bronzezeit-Häuser übrig geblieben - umgeben von kleineren Anbauten und Grundriss-Ruinen. Archäologen vermuten, dass in diesem Dörfchen ehemals rund 500 Menschen wohnten. Alle prähistorischen Funde sind begehbar. Sehr empfehlenswert und vor allem schön Mallorca mal prähistorisch kennenzulernen.
Sehr empfehlenswert auch die prähistorischen Siedlung Son Fornés in Montuïri.
Pollentia - Stadt der Römer
Alcudia ist die wahrscheinlich älteste Stadt Mallorcas. Neben den gut erhaltenen arabischen Bauwerken, wie der alten Stadtmauer, kann man am Ortsrand sogar noch einige Überreste der römischen Siedlung 'Pollentia' aus dem 2. Jahrhundert bestaunen.
Die Ruinen der altrömischen Siedlung wurden im 16. Jahrhundert zwischen Alcúdia und Port d'Alcúdia entdeckt.
Es bestehen noch Reste der Altstadt „Sa Portella“, des Forums und des Teatro Romano.
In Sa Portella sieht man noch Reste eines Herrenhauses und kann ein paar übrige Säulen bestaunen.
Das Teatro Romano fasste bis zu 2000 Menschen und die Sitzreihen wurden teilweise aus dem abfallenden Fels treppenförmig geschlagen. Die ganze Gegend erinnert meiner Meinung nach ein bisschen an Herculaneum.
Im Museo Monográfico de Pollentia in Alcudia kann man sehr schöne und interessante Funde aus Pollentia besichtigen.