Foodie-Traum
Weltnudeltag: Die beliebtesten Pastagerichte aus aller Welt
Egal, ob in den Geburtsländern der Nudeln, Italien und China, in Japan, Amerika oder in Polen: Pasta ist der Inbegriff von Soulfood und auf der ganzen Welt beliebt. So sehr, dass die 40 größten Nudelhersteller 1995 den Weltpastatag ins Leben riefen. Der 25. Oktober steht seitdem ganz im Zeichen der vielseitigen Teigwaren: vom italienischen Klassiker bis zur exotischen Fusion.
Spaghetti Bolognese, Italien
Spaghetti Bolognese – der absolute Klassiker
Wunder Dich nicht, wenn Du in Italien bist, in einem Restaurant Spaghetti Bolognese bestellst und dafür vom Kellner ein Augenrollen erntest: Das wohl bekannteste italienische Nudelgericht mit der Tomaten-Fleischsauce gibt es überall auf der Welt – nur nicht in Italien. In Italien heißt die Soße nämlich nicht Bolognese, sondern Ragù alla bolognese. Das älteste überlieferte Rezept für Pasta mit Ragù kommt aus Imola bei Bologna. Bis heute lagert hier in der Handelskammer das Originalrezept. Darin sind die Zutaten und die Zubereitung genau festgelegt: grobes Rinderhackfleisch, Pancetta (Bauchspeck vom Schwein), Karotten, Stangensellerie, Zwiebeln, Tomaten, trockener Weißwein, Vollmilch, Gemüsebrühe, Olivenöl oder Butter, Salz und Pfeffer. Typisch für die Zubereitung sind außerdem die vielen Techniken, die bei der Herstellung zum Einsatz kommen: anschwitzen, anbraten, dünsten und schmoren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Abwandlungen, jede italienische Familie hat ihr eigenes Rezept. In einem sind sich die Italiener aber einig: bei der Wahl der passenden Nudelsorte für das Ragù. Statt Spaghetti, die in Deutschland oft dazu serviert werden, fällt die Wahl in Italien auf kurze und breite Nudeln, wie Tagliatelle, an denen die Soße besser kleben bleibt. Buon appetito!
Piroggen, Polen
Piroggen – Teigtaschen mit deftigen oder süßen Füllungen
Sie sind halbmondförmig, übergossen mit flüssiger Butter und getoppt mit Röstzwiebeln und Speck: Piroggen sind das Nationalgericht Polens. Ob gefüllt mit Hackfleisch, Kartoffeln, Spinat, Sauerkraut oder Pilzen – die Herstellung des Teiges, die Füllung und der Name des Gerichtes variieren von Region zu Region. Der Klassiker der polnischen Küche sind die Pierogi ruskie, Piroggen gefüllt mit Kartoffeln und Schichtkäse. Diese Art der Piroggen gibt es auch in der Ukraine, Russland und Belarus, allerdings heißen sie dort Wareniki. Das Besondere: Die kleinen Teigtaschen sind so vielfältig, ihr findet sie sogar auf der Dessert-Karte: dann gefüllt mit Erdbeeren, Blaubeeren oder Äpfeln. Welche Variante würdest Du probieren?
Yaki Udon, Japan
Yaki Udon – Gebratene Nudeln mit Hackfleisch und Gemüse
Ramen, Soba, Shirataki, Udon: Japan braucht sich in Sachen Nudelauswahl nicht hinter Italien zu verstecken. Die vielfältigsten unter ihnen sind die Udon-Nudeln: Gebraten, in Brühe, kalt serviert – die dicken Weizennudeln bilden die Grundlage für diverse Gerichte, die wärmen und satt machen. Wie lange es die Nudeln schon gibt und wer sie nach Japan brachte, ist bis heute nicht klar. Sicher ist, dass diese Art der Zubereitung von Weizennudeln – wie die Ramen-Nudeln – aus der chinesischen Küche kam. Zuerst waren die Nudeln eine Delikatesse, die von Adligen und Mönchen zu Festtagen gegessen wurde. Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde die herzhafte Udon-Nudelsuppe zum beliebten Imbiss unter JapanerInnen. Eines der beliebtesten Gerichte sind Yaki Udon: gebratene Udon-Nudeln mit Schweinehackfleisch oder Schweinebauch, Gemüse und Mentsuyu Sauce, bestehend aus Sake (Reiswein), Mirin (süßem Reiswein), japanischer Sojasauce, Dashi (einer Brühe aus essbarem Seetang und Bonitoflocken) und etwas Zucker. Umami pur!
Mac and Cheese, USA
Mac and Cheese – original amerikanisch
Wer kennt sie nicht? Maccheroni umhüllt von cremiger Käsesoße und mit Käse überbacken, kurz Mac‘n’Cheese. Das Pastagericht ist fester Bestandteil der amerikanischen Alltagsküche und gehört in vielen Diners zum Standardangebot. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Variationen und Rezepte, die sich im Laufe der Zeit regional unterschiedlich entwickelt haben.
Den Ursprung der Mac and Cheese liegt aber – wie könnte es auch anders sein – in Italien. In einem italienischen Kochbuch aus dem 14. Jahrhundert ist bereits von einem Nudelgericht mit Käse die Rede. Angeblich brachte dann der damalige Präsident Thomas Jefferson die Nudeln mit nach Amerika. 1824 veröffentlichte seine Tochter Mary Randolph das Kochbuch „The Virginia Housewife“, in dem ein Rezept namens „Maccheroni und Käse“ zu finden war. Das Rezept von Mary Randolph bestand aus drei Zutaten: Maccheroni, Käse und Butter, die allesamt zusammen geschichtet und im heißen Ofen gebacken wurden. Heute wird die Käsesoße auf Basis einer Mehlschwitze mit Cheddar und Gouda hergestellt. Mächtig, aber lecker.
Ramen, Japan
Ramen – Suppengenuss auf Japanisch
Eine typische Szene in Japan: Menschen über dampfende Schüsseln gebeugt, hörbar schlürfend, vereint durch ihre Liebe zu Ramen. In kaum einem anderen Land ist eine Suppe so beliebt, wie die Ramen in Japan – und weit darüber hinaus. Auch in Deutschland liegen die vielfältigen, wärmenden und gesunden Suppen voll im Trend. Grundbestandteile sind Ramen-Nudeln aus Weizenmehl, Salz und Wasser und eine reichhaltige Brühe. Darauf kommen verschiedene Toppings aus Fleisch, Ei, eingelegtem Gemüse, Kräutern und aromatischen Ölen. Das Besondere an Ramen-Nudeln ist der Geschmack und der Biss. Einer der wichtigsten Zutaten ist Kansui, eine Mischung aus Natriumcarbonat (Soda) und Kaliumcarbonat (Pottasche). Kaliumcarbonat macht die Nudeln fester, Natriumcarbonat macht die Nudeln weicher. Profi-Ramen-Köche mischen ihr Kansui selbst, so können sie den Gehalt beider Elemente individuell bestimmen. Ramen-Nudeln gibt es in verschiedenen Größen, die ist abgestimmt mit der Brühe, in der sie serviert werden: Klare Brühen mit super dünnen Nudeln, dickflüssige Brühen mit dickeren Nudeln.
Fregola Sarda, Sardinien
Fregola Sarda – Sardische Pasta mit Muscheln
Die einen sagen, es gäbe sie schon seit dem 10. Jahrhundert, andere glauben, erst seit dem 14. Jahrhundert. Wie alt auch immer die kleinen Kügelchen aus Hartweizengrieß sein mögen – es lohnt sich auf jeden Fall, sie kennenzulernen. Der Name verrät schon, dass die Nudeln auf Sardinien zu Hause sind, es wird aber vermutet, dass die Pasta ihren eigentlichen Ursprung im Norden Afrikas hat. Bis heute wird sie auf traditionelle Art und Weise hergestellt: von Hand geformt und dann im Ofen geröstet, was ihr einen würzigen und nussigen Geschmack verleiht. Bei der Zubereitung kannst Du die Fregola Sarda einfach wie Reis behandeln und sie wie Risotto kochen. Besonders beliebt sind die Nudeln mit regionalen Zutaten wie Muscheln, Fleisch oder Pilzen.
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Pad Thai, Thailand
Pad Thai – Reisnudeln mit Garnelen
Pad Thai ist das bekannteste Nationalgericht Thailands. Es besteht im Wesentlichen aus mit Ei gebratenen Reisnudeln, Tofu, Tamarinde und frischen Garnelen. Das Entscheidende ist die Soße, die süß, sauer, salzig und würzig gleichermaßen ist. Pad Thai gibt es in Thailand in fast allen kleinen Straßen- und Garküchen sowie in praktisch jedem Restaurant. Typischerweise wird das Nudelgericht mit Blüten einer Bananenblume serviert. Anders als vielleicht zu erwarten, ist Pad Thai erst seit dem Ende der 1930er-Jahre das Nationalgericht Thailands. Damals herrschte ein Reismangel im Land. Deshalb rief die Regierung einen Wettbewerb aus, um ein neues Nationalgericht mit Reisnudeln zu finden. Da diese aus Reismehl hergestellt werden, braucht man nur halb so viel Reis im Vergleich zu einem Reisgericht und sie sind billig zu produzieren. Gewinner des Wettbewerbs: Pad Thai – und das zu Recht. Übrigens sind Reisnudeln ein richtiger Allrounder der asiatischen Küche. Die glutenfreien Nudeln werden in Vietnam in der traditionellen Suppe Pho Bo verwendet und in Indonesien sind sie die Hauptzutat im Bamigoreng.
Älplermagronen, Schweiz
Älplermagronen mit Röstzwiebeln und Apfelmus – deftiger Hüttenschmaus
Die Schweizer Antwort auf Mac and Cheese: Das Nudelgericht aus Maccheroni, Sahne, Kartoffeln, Butter und Käse wurde von Schweizer Älplern, Hirten, die während des Sommers das Vieh der Bauern auf den Almen hüten, erfunden. Das Nudelgericht kam einst durch italienische Arbeiter in die Schweiz, die am Bau des Gotthardtunnels beteiligt waren. Diese brachten natürlich ihre geliebten Pasta aus der Heimat mit. Besonders bei den Älplern erlangten die Nudeln schnell große Beliebtheit, da sie zum einen haltbar waren und zum anderen einfach auf die Alp transportiert werden konnten. Dort wurde die Pasta mit heimischen Kartoffeln gestreckt, da diese billiger waren als die Nudeln. Zusammen mit Sahne und Käse, Zutaten, die auf der Alp vorhanden waren, konnten die Älpler die Nudeln und Kartoffeln wunderbar in einem Kessel auf dem offenen Feuer zubereiten – und nach getaner Arbeit ein sättigendes Gericht genießen. Je nach Region gibt es dazu noch Röstzwiebeln und Apfelmus.
Re Gan Mian, China
Re Gan Mian – chinesische Sesam-Nudeln aus Wuhan
Neben Italien ist auch China eine Wiege der Pastaherstellung. Schon lange streiten sich die beiden Nationen darum, wer die Nudeln erfunden hat. Aktuell hat China die Nase vorn, denn dort wurde bei Ausgrabungen ein rund 4000 Jahre alter Topf mit Nudeln gefunden. Eines der traditionellsten Nudelgerichte in China ist Re Gan Mian, was so viel bedeutet wie „scharfe, trockene Nudeln“. Sie stammen aus der zentralchinesischen Stadt Wuhan, wo sie ein fester Bestandteil der zahlreichen Straßenküchen sind. Mit „trocken“ ist übrigens gemeint, dass man sie ohne Suppe isst, wie es sonst in China – vor allem zum Frühstück – üblich ist. Stattdessen werden die Weizennudeln mit einer Soße aus Sesampaste, Reisessig, Sojoasoße, Chililöl und fermentiertem Rettich gegessen. Auch Frühlingszwiebeln und frischer Koriander passen gut dazu.
Käsespätzle, Deutschland
Käsespätzle – Comfort Food aus dem Allgäu und Schwaben
Kaum seid ihr in Süddeutschland unterwegs, kommt ihr an diesem Nudelgericht kaum vorbei. Spätzle haben in Schwaben eine lange Tradition. Die Herkunft und der sprachliche Ursprung der Spätzle sind umstritten und wurden bis heute nicht eindeutig geklärt. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich zwar im Jahre 1725, doch dürfte die Geschichte der „schwäbischen Teigware“ weit älter sein. Heute gibt es kein allgemeingültiges Rezept mehr, je nach Region oder gar Land werden sie etwas anders zubereitet – und tragen sogar andere Namen: Spatzen sind es im Allgäu, Spätzle oder Knöpfle im Schwäbischen und Badischen, Spatzln in Tirol. Hinter allen Namen steckt aber die gleiche Basis: Spätzle oder Knöpfle, die aus Mehl, Eiern, Salz und Wasser bestehen und entweder durch ein Knöpflesieb gedrückt oder über ein Spätzlebrett geschabt werden. Dazu kommt natürlich jede Menge Käse – hier variieren die Sorten von Region zu Region – und geröstete Zwiebeln. Damit das Gericht etwas leichter wird, wird gerne ein grüner Salat dazu serviert.