Denkmal und Gedenkstätte für die "Wasserburger Opfer" des Nationalsozialismus

Ein stiller Ort der Erinnerungsarbeit

Erst in diesem Jahr wurde am Heisererplatz in der Wasserburger Altstadt ein Denkmal enthüllt, welches an die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnert, die Patienten aus den Heilanstalten Gabersee und Attl wegen ihrer psychischen und körperlichen Gebrechen quälten und ermordeten. Unter dem Begriff „Euthanasie“ wurden Kinder, Frauen und Männer in spezielle Anstalten deportiert und dort durch Vernachlässigung, Nahrungsentzug oder überdosierte Medikamentengabe gezielt zu Tode gebracht. An die Ermordeten aus Wasserburg erinnert das neue Denkmal, welches aus 62 Stelen besteht, auf denen die Namen aller bekannten Opfer und ihr Alter dokumentiert sind. Eine Seite der Stelen ist dabei spiegelpoliert und reflektiert sowohl das heutige Wasserburg, als auch die Besucher des Denkmals. Der Abstecher zu der Gedenkstätte hat mich tief berührt – das „Denkmal für die Wasserburger Opfer des Nationalsozialismus“ ist eine stille Anklage und verlangt nach Beschäftigung mit der Zeit, in der man Menschenleben als „unwert“ klassifizierte und in „Hungerhäusern“ akribisch den gewünschten Gewichtsverlust bis zum Tod dokumentierte.