Restaurant Bashis Delight

Indisch vegetarische Küche geht deutlich besser

Der Stadtteil „Vorderer Westen“ ist das „gastronomische Eldorado“ in Kassel und zwischen den etablierten Adressen gibt es seit einiger Zeit hier ein kleines indisch-ayurvedisches Restaurant: Das „Bashis Delight“. Die Speisekarte ist relativ übersichtlich und umfasst ein Thali Menü, eine wechselnde Tagessuppe, Samosas, Pakoras und Beilagen wie Basmatireis, Nan und Chapati. Bestellt und bezahlt wird am Tresen und in SB-Manier balanciert der Gast anschließend tablettfrei Teller, Besteck, Serviette und Getränke an den Tisch. Ab jetzt muss man tapfer sein, denn Stühle oder wenigstens Hocker sind Fehlanzeige. Immerhin gibt es bei schönem Wetter ein paar Tische und Stühle an der Straße oder man kann in einer abgeteilten Ecke auf dem Boden sitzen, um einem der Grundsätze der ayurvedischen Esslehre gerecht zu werden: Niemals im Stehen oder in Eile essen. Ich bestellte das Thali-Menü mit Getränk zum Preis von 7,00 Euro, das mit Basmatireis, Hülsenfrüchten, Gemüse und Joghurt-Spinatsauce auf dem Teller landete. Ein ehemals knuspriges Papadam wurde als Beiwerk in der Sauce platziert und verlor damit nicht nur seine typische Konsistenz, sondern auch geschmacklich seinen Charakter. Mir fehlt es offengestanden an Erfahrung mit ayurvedischer Küche, aber die zusammenfließende Anhäufung einzelner Komponenten zu einem undefinierbaren Durcheinander und der damit verbundene Verlust an geschmacklicher Differenzierung trübte meine Begeisterung erheblich. Im Fazit: Die indische Küche zeigt, wie raffiniert und geheimnisvoll gerade vegetarische und vegane Speisen in Zubereitung und Würzkomposition ausfallen können. Das „Bashis Delight“ vermittelte bei meinem Besuch nicht den Eindruck, sich in dieser Disziplin zwingend an seinen Mitbewerbern messen lassen zu wollen und für den konventionellen Gast, der sein Essen gerne in Ruhe und im Sitzen einnehmen möchte, dürfte es in Kassel durchaus Alternativen geben.