Restaurant Mistral

Südfranzösisches Flair in Kassel

Von der Straße würde man nicht vermuten, dass sich hinter der etwas biederen Fassade des „Mistral“ ein gastronomisches Kleinod im Stadtteil „Wehlheiden“ verbirgt – französische Bistro-Brasserie-Kultur hat hier den Lebensnerv eines treuen Stammpublikums getroffen und ohne Reservierung ist der Besuch ein riskantes Vabanquespiel. Was wird geboten? In einem sehr charmanten Ambiente mit vergilbten französischen Tageszeitungen, Fischreusen und Angeln unter der Decke, die von lauernden Geckos an den Wänden bewacht werden, gibt es ein liebevoll arrangiertes „Klischee-Südfrankreich“ – abgewetzter Holzfußboden, runde Bistrotische vor Spiegelwänden, eine Theke mit Zigarettenverkauf, vielen Spirituosen und Weinflaschen im Regal und davor eine uralte Registrierkasse – vor Ort würde man lange danach suchen müssen... Die Speisekarte ist entsprechend ausgerichtet und bietet einen bunten Mix mediterraner Spezialitäten, die von Salaten, überbackenem Baguette, Crêpes und Pasta bis zu Fisch- und Fleischgerichten ein ziemlich breites Spektrum bedienen. Ich bestellte bei meinem Besuch einen „Wildhasenrücken im Speckmantel auf Kräuterkartoffeln und Trüffeljus“ zum Preis von 14,50 Euro, der von einem bunten Gartensalat mit einer hausgemachten Himbeer-Vinaigrette begleitet wurde: Großartig in Qualität und Geschmack und von der Portionsgröße sehr ordentlich bemessen. Besonders gut gefiel mir, dass im „Mistral“ die Köchin ihre Kunstwerke selbst an die Tische bringt – entsprechend frisch und heiß kann man die Gerichte genießen. Der Service des „Mistral“ wirbelte mit Elan und augenscheinlicher Freude an der Arbeit durch die Räume, beriet zu tagesaktuellen Angeboten und hätte nicht besser sein können. Wem die gastronomische Stilrichtung zusagt, dürfte sich im „Mistral“ mehr als wohl fühlen – volle Punktzahl für die stilsichere Umsetzung eines authentischen Konzeptes!