Reisetipp Geführte Touren Nova Tours

Ich bin Mitarbeiterin eines Reisebüros. Wir hatten eine 13-tägige Privatsafari durch Tansania gebucht und hatten leider absolut Pech was den Reiseveranstalter Nova Tours / Jambokenya anging. Dieser hatte uns eine Reise zusammen gestellt und hat meiner Meinung nach keine Ahnung wie die Lodges so sind . Wir wollten eigentlich ordentliche Mittelklasse Camps. Die Unterkünfte Green Hills Lodge, Miguna Forest Camp, Serengeti Heritage Safari Camp und Lobo Lodge waren ordentlich, einigermaßen sauber und könnten eventuell auch bestenfalls „komfortabel“ genannt werden wenn man die Relation sieht. Allerdings verdient das Serengeti Heritage Safari Camp in keinster Weise die Beschreibung „excellent“! Alle anderen Unterkünfte waren sehr einfach, vor allem nicht sauber und zeichneten sich allenfalls durch eine schöne Lage aus.

Besonders negativ abgehoben davon hat sich das Tingida Camp (in dem wir die einzigen Gäste waren) und das Whistling Thorn Camp. Daß Warmwasser, Strom oder Wlan in den Zelten gar nicht oder nur zu bestimmten Zeiten verfügbar ist war uns klar. Daß die Toiletten im Whistling Thorn Camp aber übel riechend, verdreckt, nur mit Schöpfeimer zu spülen waren, dass der Boden aus Plastikplane bestand und es auch keinerlei Waschbecken bzw. fließendes Wasser im Zelt gab kann nicht als komfortabel beschrieben werden und steht in keinster Weise im Preis-Leistungs-Verhältnis. Es wurden Abendessen in der Ausschreibung als "excellent" tituliert, die bestenfalls einfach und einfallslose Eintöpfe waren.

In vielen Camps gab es zum Zudecken Wolldecken die lediglich in ein Laken eingeschlagen waren. Diese Decken wurden mit Sicherheit noch nie gewaschen. Auch die Bettwäsche war in vielen Camps augenscheinlich nicht gewaschen (Serengeti Heritage Safari Camp, Tingida Camp, Whistling Thorn Camp). Das hatte zur Folge dass wir während der Nächte am ganzen Körper verstochen wurden. Wir tippen auf Flöhe oder Bettwanzen.

Wir haben für diesen Preis und auf Empfehlung hin die durchweg „komfortabel“ bzw. teilweise sogar „excellent“ beschriebenen Camps gebucht und hatten ganz andere Hotelkategorien (als max. 2-3*) erwartet. Im Grunde genommen war keine der Unterkünfte komfortabel und mitnichten excellent und man muss davon ausgehen dass der Reiseanbieter scheinbar völlig in Unkenntnis ist von dem, was er an die Kunden vermittelt. Die eine oder andere Unterkunft ist für einen normalen Europäer nicht zumutbar und hat allenfalls Expeditionscharakter. Das muss Nova Tours / Jambokenya ihren Kunden aber im Vorfeld mitteilen .
Es hätte auf unserer Route durchweg schönere und ansprechendere Unterkünfte mit einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis gegeben die wir auch sicherlich gewählt hätten wenn uns diese angeboten hätten und wenn wir richtig beraten worden wären.

Auch die Reisebeschreibung ist lücken- und fehlerhaft.
Die Flusswanderung am Lake Natron entpuppt sich als Kletterpartie über Felswände am Flussbett entlang und kann nur von einigermaßen Geübten und mit gutem Schuhwerk sicher gemeistert werden. Wer dies ohne weitere Information lediglich als „Wanderung“ ausschreibt nimmt billigend in Kauf dass sich Kunden dort verletzen!
Die Ausschreibung für den Tarangire N.P. ist aus dem DIAMIR Katalog oder sonst wo abgeschrieben und nicht korrekt. Die Tiere, auf die wir uns sehr gefreut haben, nämlich den Büschelohr-Spiessbock (Oryx) und die Giraffengazelle, die hier in großer Zahl anzutreffen sind, sind im Tarangire Nationalpark nicht heimisch! Das bestätigte auch die Tafel am Eingang des Parks sowie Wikipedia.

Auch wurden vorhergesehene und daher auch bezahlte Programmpunkte, wie der Besuch der einheimischen Stämme der Datogas, nur auf drängendes Nachfragen schnell noch vor Ort eingebaut.

Insgesamt kommt mir im Nachhinein das Reiseprogramm vor wie ein lieblos und schnell zusammengestelltes - um nicht zu sagen irgendwo abgeschriebenes - Null–acht–fünfzehn Programm vor .
Was für mich, vor Allem aber aus der Sicht meiner Kunden (die ich ja dorthin über Jambokenya hätte schicken wollen), nicht tragbar ist war das sehr rudimentäre Deutsch unseres Fahrers, der eigentlich nur auf Nachfragen unsererseits mit uns gesprochen hat. Für Gäste, die dort jemanden benötigen, der Ihnen die Tiere, deren Verhaltensweisen und Lebensräume detailliert erklärt wäre das nicht hinnehmbar gewesen. Abgesehen davon hätten auch wir sehr gerne mehr erfahren über das Land Tansania, die politischen und sozialen Umstände, die Entwicklungsperspektiven das Landes, die verschiedenen dort lebenden Ethnien.... Kurz: es hätte so viele interessante Themen gegeben über die wir leider uns mit dem Guide nicht austauschen konnten. Und gerade dieser Austausch mit den dort lebenden Menschen ist es ja auch den wir suchen wenn ich eine private Reise in dieser Form buchen! Man kann das in dem Reiseangebot nicht als deutschsprachigen lizensierten Fahrer / Guide betiteln. Wir hatten allenfalls einen Fahrer. Hinter den Anforderungen die man an einen Guide stellt blieb er mangels der Kommunikationsfähigkeit weit zurück. Hätten wir das gewusst wäre uns ein englischsprachiger Guide viel lieber gewesen. Leider sprach unser Fahrer noch schlechter Englisch als Deutsch so dass wir auch nicht auf diese Sprache ausweichen konnten. Andererseits haben wir auf unserer Tour sehr viele Guides getroffen die hervorragend Deutsch gesprochen haben!


Es wurde auf eine Beschwerde, die wir im Nachgang unserer 13tägigen Tansaniareise formuliert haben überhaupt nicht eingegangen. Stattdessen bekamen wir Post von der Anwältin des Unternehmens, die nicht auf einen einzigen Punkt einging, sondern die Beschwerde lapidar abwies, weil wir uns vor Ort nicht sofort gemeldet hatten. Dieses nicht existente "Beschwerdemanagement" ist für einen Reiseveranstalter ein Armutszeugnis. Ich würde dieses Unternehmen meinen Reisebürokunden keinesfalls empfehlen. Es gibt in der Tat viele andere Reiseveranstalter, wie z.B. Nyala Tours, Abendsonne Afrika, etc. wo man genau weiß welche Lodges gut sind, in sich stimmige Empfehlungen aussprechen kann und die vom Preis-Leistungsverhältnis genauso gut sind.