Molecule Man, Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin
© Shutterstock - Pavel Sepi

Urlaubstipp

Städtetrip: Berlin in 24 Stunden

Thomas ZwickerRedakteur und Reisejournalist

Neun Mal größer als Paris, fast vier Millionen Menschen vor Ort, gut 9.000 Gastronomiebetriebe, Kulturstätten vieler Epochen – wie willst Du Dir da an einem Tag einen Überblick verschaffen? Geht schon! Dieser kleine Wegweiser soll helfen, in kürzester Zeit einige der schönsten Highlights Berlins zu entdecken. Dabei ist die Auswahl natürlich subjektiv und beliebig erweiterbar. Gut so, sicher wird es nicht Dein einziger Besuch in unserer Hauptstadt bleiben.

Diese Stadt funkelt und glitzert, und es gibt so viel zu tun! Berlin bietet ein traumhaftes Stadtbild, hinter jeder Ecke warten neue Überraschungen. Da heißt es, beim Tagesbesuch früh aufstehen. Nach einer guten Nacht und Frühstück in Deinem Hotel ist es ratsam, ein Tagesticket der Berliner Öffis für die Tarifbereiche AB zu besorgen. Wenn Du das Billett vor der ersten Fahrt abstempelst, kommst Du damit 24 Stunden lang in alle Winkel des Innenstadtbereichs, allein den 173 U-Bahn-Stationen sei Dank. Viele der folgenden Punkte kannst Du zudem auch gut zu Fuß besuchen, ohne dass es allzu anstrengend wird. Und in dieser kunterbunten, gastfreundlichen Metropole findest Du an jeder Ecke ein kleines Café oder eine Bar, um zwischendurch zu verschnaufen.

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Das Brandenburger Tor in Berlin im Sonnenuntergang
Das Brandenburger Tor in Berlin, Deutschland © shutterstock- S.Borisov

Morgens

Erstmal ins Zentrum der Macht

Per U- oder S-Bahn gelangst Du problemlos von überall in Berlin zum Brandenburger Tor. Was für ein Wahrzeichen! Der über 60 Meter breite Sandsteinbau mit seinen mächtigen Säulenreihen und der markanten Quadriga (Vierergespann mit Siegesgöttin) auf dem Dach zählt zu den schönsten Beispielen des deutschen Klassizismus und gilt als Symbol für das wiedervereinigte Deutschland. Du kannst jederzeit hindurchspazieren, der Eintritt ist frei und im Westflügel findest Du ein Tourist-Infobüro. Dort wird Dir auch gerne der Weg zum nächsten Highlight gezeigt – vorher aber ordentlich Selfies machen!

Nur ein paar Fußminuten vom Brandenburger Tor entfernt liegt der Reichstag nah am Ufer der Spree und dem Kanzleramt. Der mächtige Bau von 1884 mit seiner spektakulären Kuppel aus Glas und Stahl von 1999 ist Sitz des Deutschen Bundestags und schaut auf eine atemberaubende Geschichte zurück. Er ist zudem das einzige Parlamentsgebäude weltweit mit öffentlich zugänglicher Terrasse und Restaurant hoch über dem Plenarsaal. Du kannst den Abgeordneten also sozusagen aufs Dach steigen. Für den kostenfreien Zugang zu Dachterrasse, Kuppel und zum Restaurant musst Du Dich anmelden, entweder online vorab über die Website des Bundestags oder vor Ort (Ausweis mitbringen, oft Wartezeit). Es lassen sich auch ein Audioguide, geführte Rundgänge und sogar Schiffstouren auf der Spree durch das Regierungsviertel buchen, vielleicht machst Du das bei einem späteren Besuch.

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Die Neue Wache an der Straße Unter den Linden erinnert als Zentrale Gedenkstätte in Deutschland an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Neue Wache Unter den Linden, Berlin, Deutschland © visitberlin.de - Wolfgang Scholvien

Vormittags

Ein Boulevard mit ganz viel Kultur

Gleich westlich hinter dem Brandenburger Tor schließen sich der riesige Stadtpark namens Tiergarten mit der Siegessäule an, östlich beginnt einer der schönsten Berliner Boulevards, die Prachtstraße Unter den Linden. Dorthin gehen wir jetzt, denn an dieser ältesten Flaniermeile der Metropole auf den folgenden zweieinhalb Kilometern bis zum Alexanderplatz stehen die Sehenswürdigkeiten nur so Spalier. Nach nur rund 500 Metern lockt zum Beispiel gleich auf der linken Seite das berühmte Café Einstein mit seinem Wiener Charme, wo sich zwischen dunklen Holzmöbeln und Rauchglasspiegeln Berliner Prominenz trifft und KellnerInnen in weißer Schürze Dir ein zweites Frühstück oder ein Brunch servieren. Der Besuch lohnt aber auch nur für einen schnellen Kaffee, schon wegen der wechselnden Fotoausstellungen!

Solchermaßen gestärkt spazierst Du den begrünten Boulevard und die sich nahtlos anschließende Karl-Liebknecht-Straße weiter hinunter und kommst aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Staatsbibliothek, der Bebelplatz mit Oper und Sankt Hedwigs-Kathedrale, die altehrwürdige Humboldt-Universität, Neue Wache und Zeughaus, in kaum 20 Minuten durchwanderst Du eine wahre Schatzkammer für Kulturreisende. Dann tut sich hinter der Schlossbrücke ein absolutes Highlight auf: Auf der inmitten der Spree liegenden Museumsinsel findest Du fünf große, zum UNESCO-Welterbe zählende Sammlungen, die ihresgleichen suchen. Hier könntest Du Tage mit Stöbern, Schauen und Bewundern verbringen! Das Alte und das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie sowie das zauberhafte Bode-Museum kannst Du mit einem Tagesticket oder dem Berliner Museumspass zu relativ günstigen Tarifen besichtigen, lediglich das Pergamonmuseum ist bis 2027 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. 

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Blick auf einen Fluss der durch eine Stadt führt
Berliner Fernsehturm, Berlin, Deutschland © GettyImages - bluejayphoto

Mittags

Hackesche Höfe und Fernsehturm

Nun wird es höchste Zeit für ein Mittagessen, prima zu genießen etwa in den Hackeschen Höfen, nicht mal 15 Fußminuten von der Museumsinsel entfernt. Wie schön das hier ist! Das größte geschlossene Hofareal Deutschlands mit seinen Jugendstil-Fassaden und jeder Menge Flair steht seit 1972 unter Denkmalschutz und ist mitsamt seiner Seitenstraßen Zentrum eines kunterbunten Ausgehviertels voller Kultureinrichtungen, Shops, Cafés und Restaurants. Dort kannst Du gut neue Kraft tanken, schnell und unkompliziert etwa im spanischen Lokal Yosoy mit leckeren Häppchen vom Tapas-all-you-can-eat-Buffet, die an kleinen Bartischen verzehrt werden können. Oder stilgerecht berlinerisch im Curry 61, Motto ein Leben ohne Currywurst ist möglich, aber sinnlos (jetzt auch vegan). Solchermaßen gestärkt folgt gleich ein neuer Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Wiederum nur zehn bis 15 Fußminuten von den Hackeschen Höfen entfernt ragt Berlins Fernsehturm am trubeligen Alexanderplatz in den Himmel, mit 368 Metern das höchste öffentlich zugängliche Gebäude Europas. In 40 Sekunden bringt Dich der Fahrstuhl zur Aussichtsplattform und Sphere Bar in 203 Meter Höhe, darüber rotiert das Drehrestaurant ein- bis zweimal pro Stunde um 360 Grad und gewährt tolle Weitblicke über die Stadt. Tickets für das Aussichtsdeck kannst Du an der Tageskasse unten im Turm kaufen, die Schlangen davor sind allerdings oft lang. Besser holst Du Dir online ein Fast View Ticket aufs Smartphone und spazierst ohne Warten zum vorgewählten Zeitpunkt hinein, das funktioniert meist auch noch für denselben Tag. Unbedingt probieren!

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Kaufhof des Westens, Berlin ©holgs/iStock Unreleased via Getty Images
Kaufhof des Westens, Berlin, Deutschland © iStock Unreleased via Getty Images - holgs

Nachmittags

Vom Potsdamer Platz zum KaDeWe

Nun locken zwei weitere berühmte Berliner Adressen. In nur elf Minuten bringt Dich die U-Bahnlinie 2 vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz. Wo sich einst eine Stadtbrache zwischen Ost und West befand, erstreckt sich heute ein aufregendes, modernes Zentrum und Einkaufsparadies, an den Verlauf der Mauer erinnert nur noch ein im Boden eingelassener Metallstreifen. Die zeltähnliche Dachkonstruktion des Zentralgebäudes aus Stahl und Glas, riesige Shopping-Meilen wie The Playce (90 Geschäft, größter Food Hub Europas) und Mall of Berlin (300 Läden), Kulturforum, Museum für Film und Fernsehen – schade, dass Du nur diesen einen Tag Zeit hast (die To-do-Liste für den nächsten Besuch wird immer länger). Doch die Uhr tickt weiter, also zurück in den U-Bahnhof, in lediglich 8 Fahrminuten beamt Dich die U 2 zum Wittenbergplatz. Dort erwartet Dich ein Shoppingerlebnis der besonderen Art. Das KaDeWe (Kaufhaus des Westens) gilt mit seinen 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche als größtes Warenhaus auf dem europäischen Festland, auf futuristisch-verschachtelten Rolltreppen schwebst Du von Etage zu Etage durch die schöne Shopping-Welt, legendär ist allein schon die Feinkostabteilung samt Bar im 6. OG. Am besten gut die Kreditkarte festhalten!

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Berlin Cityscape at kudamm with Cafe Kranzler
Kurfürstendamm, Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin, Deutschland © GettyImages - Feldman_1

Abends

Über den Kudamm zum Abendessen

Nur fünf Fußminuten vom KaDeWe entfernt liegt die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Spitzname Hohler Zahn) am Breitscheidplatz. Dort beginnt der legendäre Kurfürstendamm, kurz Kudamm. Wenn es dämmrig wird, zeigt sich dieser Prachtboulevard von seiner besten Seite. Auf dem rund 1,5 Kilometer langen Abschnitt bis zum Olivaer Platz funkeln und glitzern Traditionsadressen wie das ehemalige Café Kranzler mit feinen Luxusboutiquen, Restaurants aller Ethnien, Cafés und Bistros um die Wette, dazu Schaubühne, Musicaltheater und Kabarett. Es liegt ein Hauch von Paris in der Luft, nicht umsonst hat Hildegard Knef den Kudamm einst als Sehnsuchtsort besungen. Ringsum erstreckt sich der charmante Stadtteil Charlottenburg mit seinen prächtigen Altbauten und vielen gemütlichen Restaurants, etwa am malerischen Savignyplatz. Dort kannst Du gut zu Abend essen, knusprige Steinofenpizza zum Beispiel im 12 Apostoli oder günstig Deftiges in den Kultlokalen Repke und Diener Tattersall. Solltest Du anschließend noch Power haben und Lust auf Abenteuer, dann lockt das berühmte Berliner Nightlife. Per U- und S-Bahn gelangst Du mühelos in angesagte Kiezviertel wie Kreuzberg, Friedrichshain oder Neukölln. Ihre Zahl erscheint nahezu endlos, vom urgemütlichen Lerchen und Eulen über den Fuchsbau mit Altberliner Charme bis hin zum eleganten Galander ist für jeden Geschmack was dabei, am besten einen Veranstaltungskalender besorgen – und Vorsicht, da wird die Nacht schnell zu einem neuen Tag!

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Geschrieben von:Thomas Zwicker