Gelbe Geldbörse mit Euro-Scheinen
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Reisekosten 2025

Touristensteuer im Check – hier musst Du dieses Jahr mehr bezahlen

Wer in Deutschland Urlaub macht, kann viel entdecken. Ob Berglandschaften mit tollem Panorama, malerischen Meeresküsten, abenteuerlichen Wandergebieten oder historischen Altstädten – Reisende kommen überall auf ihre Kosten. Dabei wird oft ein Faktor vergessen, der die Kosten erheblich beeinflussen kann: die so genannte Kurtaxe.

Auch bekannt als Kurtaxe, Bettensteuer, Tourismusabgabe oder Kurbeitrag umfasst sie den Pro-Kopf-Beitrag für eine Übernachtung im jeweiligen Ort. Diese Abgabe muss oft erst in der Unterkunft selbst entrichtet werden und wird auf den Übernachtungspreis aufgeschlagen. Mit diesem Beitrag werden Maßnahmen zur Erhaltung der Natur, der Kultur, der Sauberkeit und mögliche Vergünstigungen, etwa bei Museumseintritten oder im öffentlichen Nahverkehr finanziert. Die Höhe dieses Beitrages und die inkludierten Vergünstigungen variieren dabei jedoch stark nach Urlaubsregion. Damit Du keine Überraschung bei der Übernachtung erlebst, haben wir für Dich den Check gemacht: Wir zeigen Dir, wie hoch die Touristensteuer in über 360 Regionen ausfällt und wo sie sich im Vergleich zum Vorjahr verändert hat.

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In diesen Gemeinden fällt die Abgabe für UrlauberInnen am höchsten aus

Vor allem an der Nordseeküste bleiben die örtlichen Kurabgaben hoch. Spitzenreiter ist wie im letzten Jahr Spiekeroog: 5,50 Euro pro Tag und Erwachsenem werden in dem Nordseeheilbad in der Hauptsaison zwischen März und Oktober inzwischen fällig. Doch auch Wiesbaden und Hürtgenwald haben die 5-Euro-Grenze erreicht. Auf Langeoog zahlst Du mit 4,95 Euro nur unwesentlich weniger, während auf Wangerooge und Norderney 4,90 Euro fällig werden. Auf den Nachbarinseln Juist und auf Borkum kostet die Kurtaxe 4,80 Euro.

Etwas günstiger ist es in Zinnowitz auf Usedom mit 4,20 Euro. In Cuxhaven fallen 4,10 Euro an, während Hamburg, Sankt Peter-Ording und die Kurorte Bad Salzuflen, Bad Kissingen und Hannover jeweils 4 Euro verlangen. In St. Blasien und Bad Nauheim, beide in Süddeutschland, sind es mit jeweils 3,90 Euro immerhin etwas weniger.

Die Gemeinden und deren Abgaben für UrlauberInnen im Vergleich findest Du hier:

Hier kann es noch teurer werden – Bettensteuer auf den Übernachtungspreis

Es sind vor allem Städte, die mit einem prozentualen Anteil am Übernachtungspreis zusätzliche Einnahmen generieren wollen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Bettensteuer besonders treffend, auch wenn er im weiteren Sinne nichts anderes als Kurtaxe oder Fremdenverkehrsabgabe bedeutet. Die fällige Abgabe kann also – ähnlich wie beim zu versteuernden Einkommen – mit der Wahl eines teuren Zimmers immer höher werden.

Die Bundeshauptstadt  Berlin hat zu Beginn des Jahres 2025 den Beitrag von 5 Prozent auf 7,5 Prozent des Netto-Übernachtungspreises angehoben und ist nun neben mit Dortmund und Flensburg der teuerste Spitzenreiter. Dabei gibt es deutschlandweit einige Unterschiede zu beachten. In Hamburg wird mit einer Staffelung gearbeitet, bei einem Übernachtungspreis von 200 Euro werden 4 Euro fällig, für jede weiteren 50 Euro Nettoübernachtungspreis kommt jeweils einen Euro hinzu. Andernorts kann der Bruttoübernachtungspreis zugrunde gelegt werden.

Hier findest Du eine Übersicht einiger Orte, die mit einer prozentualen Bettensteuer zur Kasse bitten: 

Warum gibt es Kurtaxen beziehungsweise Übernachtungssteuern?

Die Kurtaxe ist ein wichtiger Beitrag, um die touristische Infrastruktur in den jeweiligen Regionen zu finanzieren und den Gästen den Aufethalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Dieser Beitrag spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherung einer hohen Lebensqualität in den Tourismusregionen. Mit ihm werden Strände, Wanderwege und Parkanlagen instandgehalten, kulturelle Veranstaltungen gefördert und öffentliche Einrichtungen wie Kurhäuser oder Bäder finanziert. Darüber hinaus trägt der Beitrag zur Sauberkeit und Sicherheit in den Urlaubsorten bei. Ohne die Einnahmen aus der Kurtaxe könnten viele dieser Angebote und Maßnahmen nicht aufrechterhalten werden, was die Attraktivität der Destinationen für UrlauberInnen erheblich mindern würde. Sie ist somit ein direkter Beitrag zur Förderung von Tourismus und regionaler Wirtschaft. Vielerorts fließt sie auch schon direkt in Projekte zum Klimaschutz und zur Erhaltung wertvoller Natur. Dies ist zweifellos ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und Ausbau der vielen schönen Urlaubsziele in Deutschland.

Zwischen ein paar Cent und dem Dreifachen – wo die Kurtaxe in diesem Jahr erhöht wurde

In einigen deutschen Heilbädern und Kurorten steigen die Kurtaxen im Jahr 2025 deutlich an, um den gestiegenen Kosten für Infrastruktur und Dienstleistungen Rechnung zu tragen. In Bad Münstereifel beispielsweise steigt die Kurtaxe von einem auf drei Euro, was einer prozentualen Steigerung von 200 Prozent entspricht. Ähnlich drastisch ist die Erhöhung in Bad Doberan, wo der Betrag von 1,00 Euro auf 2,50 Euro angehoben wird (plus 150 Prozent). Orte wie Bad Herrenalb und Wustrow verzeichnen eine Verdoppelung der Kurtaxe, während in Koserow der Preis von 2,00 Euro auf 3,65 Euro steigt (plus 82,50 Prozent). Trotz dieser Anpassungen bleibt die Kurtaxe in vielen Gemeinden vergleichsweise moderat und fließt direkt in die Verbesserung der touristischen Angebote und Infrastruktur. In über 200 der von uns untersuchten Orten ließ sich im Januar 2025 noch keine Preisänderung erkennen.

Wir zeigen, wo die Kurtaxe zuletzt erhöht wurde:

Fazit: Warum die Kurtaxen und ihre Erhöhungen in Ordnung sind

Die Kurtaxe ist ein unverzichtbarer Beitrag, um touristische Regionen lebendig und attraktiv zu halten. Sie finanziert zahlreiche Leistungen wie die Pflege von Stränden, Wanderwegen, Parkanlagen und Kureinrichtungen sowie Veranstaltungen und Freizeitangebote. Auch wenn die prozentualen Erhöhungen in Orten wie Bad Münstereifel (plus 200 Prozent), Bad Doberan (plus 150 Prozent) oder Koserow (plus 82,50 Prozent) auf den ersten Blick hoch erscheinen, sind sie notwendig, um inflationsbedingte Kostensteigerungen und höhere Qualitätsansprüche abzudecken. Nirgendwo in Deutschland ist der Festbetrag höher als 5,50 Euro. UrlauberInnen sollten sich nicht ärgern, sondern bedenken, dass diese Beiträge direkt in ihren Komfort und ein hochwertiges Urlaubserlebnis fließen. Die Erhöhungen sichern die Zukunft der Destinationen und schaffen eine nachhaltige Basis für erholsame Aufenthalte.

Was haben wir gemacht?

Für den Vergleich wurde die Höhe der Kurtaxe (auch Tourismusabgabe, Bettensteuer, Infrastrukturförderabgabe, Übernachtungssteuer, Kurbeitrag oder Beherbergungssteuer) in den untersuchten Gemeinden und Städten ermittelt und miteinander verglichen. Die Entwicklung der Kurtaxen im Vergleich basiert auf der ersten Recherche, die Ende 2023 durchgeführt wurde. Aufgrund fehlender Aktualisierungen amtlicher Quellen oder unterschiedlicher Angaben für denselben Ort kann der tatsächliche Kurbeitrag in Einzelfällen von den hier dargestellten Beträgen abweichen. Dabei kann die Kurtaxe anteilig vom Übernachtungspreis berechnet oder als fixe Summe von den TouristInnen eingefordert werden. Der Vergleich bezieht sich auf die Höhe der Zusatzzahlung in der Hauptsaison für einen Erwachsenen. In einigen Kurorten kann eine Kurtaxe oder ein Gästebeitrag auch von Tagesgästen erhoben werden, die nicht im Ort übernachten. Für den Vergleich wurden nur die Abgaben berücksichtigt, die im Zusammenhang mit einer Übernachtung zu entrichten sind.

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