Wunder der Natur
Der Columbia Icefield Gletscher in den kanadischen Rocky Mountains
Wer im Urlaub in den kanadischen Rocky Mountains in Alberta unterwegs ist, der sollte unbedingt einen Stopp am Columbia Icefield einlegen. Das gilt als eine der größten Eisflächen südlich des Polarkreises, erstreckt sich über die Grenzen der beiden berühmten Nationalparks Banff und Jasper und umfasst mehrere große Gletscher.
Wenn Du das Zusammenspiel von Klimawandel und Gletschern schon immer mal verstehen wolltest, kannst Du das hier ziemlich eindrucksvoll erfahren. Du musst dazu noch nicht einmal ins BesucherInnenzentrum am Icefields Parkway spazieren – es reicht, Deinen Mietwagen auf dem Parkplatz abzustellen und hinüber zum Gletscher zu gehen. Und dabei auf die kleinen Hinweisschilder am Wegesrand schauen.
Es ist gerade 20, 25 Jahre her, da hättest Du schnell mal zwischen Parkplatz und Gletscherkante hin und her laufen können, wenn Du z.B. die Handschuhe im Auto vergessen hättest oder einen neuen Diafilm gebraucht hättest (Diafilme waren damals sozusagen das Speichermedium für Selfies, die Älteren unter den LeserInnen werden sich vielleicht erinnern). Natürlich kannst Du das heute auch noch, bloß: Aus der kurzen Strecke ist ein ziemlicher Marsch geworden. Der Gletscher ist nämlich nicht mehr dort, wo er damals war. Sondern er ist ein ganzes Stück weiter weg.
Wissenschaftlich gesehen ist das Columbia-Eisfeld eine gewaltige Eismasse, aus der sich insgesamt acht einzelne Gletscher der Rocky Mountains speisen: 325 Quadratkilometer groß und zwischen 100 und 350 Meter dick. Das Eis, zu dem Du laufen kannst, ist der Athabasca-Gletscher. In den vergangenen Jahren hat er sich um 25 Meter zurückgezogen – jedes Jahr.
Kleine Schilder am Weg markieren also diesen Rückgang. Wenn Du an ihnen vorbeiläufst, ahnst Du, dass der Spaziergang zum Gletscher bald schon eine ziemliche Wanderung werden könnte, wenn das mit dem Klimawandel so weiter geht. Aus dem Besuch dieses Eisfelds lassen sich also durchaus einige Lehren ziehen.
Übrigens: Mit speziellen Bussen kannst Du Dich auch hinaus aufs Eis fahren und dort von Guides herumführen lassen; von der Gletscherzunge aus sehen solche Exkursionen aus wie Ameisenausflüge. Wenn Du das möchtest, solltest Du allerdings die Mittagsstunden meiden, dann ist am Columbia-Eisfeld der Teufel los.
Warm anziehen solltest Du Dich auch dann, wenn Du bloß bis zur Gletscherzunge läufst: Der Wind, der vom Eisfeld hinunter weht, ist derartig eisig, dass es dort draußen fünf bis sieben Grad kälter ist als auf dem Parkplatz. Höchst eindrucksvoll ist der Besuch allemal.
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