Wunder der Natur
Elk Watching in den kanadischen Rocky Mountains
Ein paar Vokabeln zum Einstieg: Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Reh ist kein Reh und auch keine Hirschkuh, sondern ein Elk. Elks wiederum sind keine Elche, obwohl die Namen sehr ähnlich klingen – Elche heißen hier Moose. Elks sind Wapiti, ein Wort, das in der Sprache der Shawnee weißer Hintern bedeutet.
Wapiti sind ziemlich groß. Die Bullen werden bis zu 350 Kilogramm schwer und sind massiger als jeder Hirsch, den Du in europäischen Wäldern zu Gesicht bekommen kannst. Und mehr von ihnen scheint es sowieso zu geben: Wer in den kanadischen Rocky Mountains unterwegs ist, sieht diese Tiere ständig.
Wenn Du eine größere Herde beobachtest wirst Du feststellen, dass diese größtenteils aus Wapiti-Kühen besteht. Die Weibchen bilden den Harem eines ausgewachsenen Wapiti-Bullen (das ist das Tier mit dem mächtigen Geweih). Solch große Familien siehst Du vor allem im Herbst, kurz vor oder auch während der Brunftzeit.
Weil die Wapiti gerne Gras fressen, findest Du sie in der Dämmerung oft auf Parkrasen und Golfplätzen. Keine zu sehen? Dann mal kurz das Autofenster öffnen. Die Bullen haben einen trompetenähnlichen Ruf, den Du schon aus weiter Entfernung hören kannst.
Aber Achtung: In der Zeit vor und während der Brunft können Elkbullen sehr aggressiv werden. Dann solltest Du unbedingt einen gehörigen Sicherheitsabstand einhalten. Vor allem BesucherInnen aus Asien, die sich offenbar nicht vorstellen können, dass solche Tiere etwas anderes sein können als niedlich, werden jedes Jahr in Kanadas Nationalparks verletzt.
Wapiti scheinen übrigens weder Innenstädte noch größere Menschenansammlungen befremdlich zu finden und stolzieren gerne und ohne Scheu durch Orte wie Banff oder Jasper. Gut möglich, dass Dir abends auf dem Weg vom Restaurant zum Hotel plötzlich ein Hirsch entgegenkommt. In diesem Fall wechselst Du dann besser die Straßenseite.
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