Städtereise
Die 10 schönsten Stadtviertel in Amsterdam
Was für eine Stadt! Amsterdam mit seinen 900.000 EinwohnerInnen ist trendig und tolerant, warmherzig und gemütlich, liebens- und lebenswert. Jährlich kommen mehr als 20 Millionen Gäste, die Metropole hat dreimal so viele Brücken wie Venedig, 160 malerische Grachten, ein reiches UNESCO-Kulturerbe, tolle Bars und Restaurants mit Köstlichem aus aller Welt. Kein Wunder, dass sie zu den attraktivsten Reisezielen der Welt zählt. Diese zehn Stadtviertel solltest Du deswegen unbedingt gesehen haben.
Oude Centrum
Der gute Start
Wenn Du mit dem Zug anreist, landest Du mitten im Herzen der Stadt (das Auto parkst Du besser außerhalb auf einem P+R). Der Hauptbahnhof Amsterdam Centraal von 1889 sieht nicht nur wunderschön aus, er liegt auch im Brennpunkt des Geschehens. Zu Fuß oder mit einem (gemieteten) Fahrrad bist Du in Nullkommanichts am großen Platz De Dam samt Königspalast, Nationaldenkmal und Basilika Nieuwe Kerk, ringsherum wimmelt es nur so von Coffeeshops und Souvenirläden. Hier beginnen auch die Shoppingmeilen Nieuwendijk und Kalverstraat, und von den Anlegern des Damrak starten tolle Grachtenrundfahrten – besser kann der Besuch einer Stadt kaum beginnen.
De Wallen
Rotlicht und alte Kirche
Das Viertel De Wallen ist ebenfalls nur einen Katzensprung vom Hauptbahnhof und De Dam entfernt und bietet wesentlich mehr als seine berühmte Rotlicht-Meile an den Kanälen Achterburg- und Voorburgwal. Rund um die Oude Kerk, ältestes Gebäude der Stadt und Ort stimmungsvoller Konzerte und Ausstellungen, scharen sich prächtige Giebelhäuser entlang schmaler Straßen und Grachten. Ein Highlight des Quartiers ist der Nieuwmarkt mit all seinen Coffee-Shops und dem markanten Bauwerk de Waag, dem mittelalterlichen Waagehaus. Ebenfalls zu De Wallen zählt Amsterdams kleine Chinatown samt buddhistischem Fo-Guang-Shan-Tempel – dort findest Du besonders gute asiatische Restaurants!
Grachtengürtel
Von der UNESCO geehrt
Amsterdams Zentrum wurde den reichen Kaufleuten einstmals zu eng, im 17. Jahrhundert ließen sie daher einen halbkreisförmigen Ring breiter Grachten um die Altstadt anlegen. Herengracht, Prinsengracht, Keizersgracht und Singel werden heute von prächtigen Herrenhäusern gesäumt. Filigrane, nachts wunderbar illuminierte Brücken führen über die Wasserwege und ihre Querverbindungen. Insgesamt gibt es gut 160 Kanäle mit einer Gesamtlänge von 75 Kilometern, das Ganze ist seit 2010 von der UNESCO als Weltkulturerbe zertifiziert – bei einer Grachtenrundfahrt, angeboten etwa von Anlegern zwischen dem Zentralplatz De Dam und Hauptbahnhof, kannst Du das Gesamtkunstwerk in aller Ruhe genießen.
Spiegelkwartier
Hier dreht sich alles um Kunst
Aufgereiht wie an einer Perlenschnur liegen sie entlang der Nieuwe Spiegelstraat und ihrer Seitengassen: An die 100 Kunst- und Antiquitätengeschäfte gibt es im Spiegelkwartier, einem besonders reizvollen Teil des Grachtengürtels. Es erstreckt sich zwischen dem berühmten Rijksmuseum und der Keizersgracht und gilt seit fast 100 Jahren als eine Fundgrube für SammlerInnen von Kunst und Antiquitäten –die Palette reicht von tausende Jahre alten Relikten aus dem Orient bis hin zu moderner Malerei. Doch auch ohne großes Kunstinteresse solltest Du einfach mal durch dieses Quartier bummeln. Mit seinen stillen Kanälen, Hausbooten und zauberhaften alten Grachtenhäusern ist es ein authentisches Fleckchen Amsterdam.
De Jordaan
Idylle mitten in Amsterdam
Einst war es ein Arme-Leute-Viertel, heute zählt De Jordaan zu den schönsten Revieren der Stadt. Die alten Häuser sind wunderbar restauriert, KünstlerInnen und Intellektuelle zogen hierher, der Stadtteil mit der schönen Westerkerk von 1631 gilt mittlerweile als schick. Und strahlt trotzdem eine angenehme Gemütlichkeit aus, dank seiner grünen Grachtenufer und Hofjes (kleine Innenhöfe), urigen Cafés und Vintage-Boutiquen sowie dem kunterbunten Wochenmarkt. Ein Magnet ist das Anne-Frank-Haus, ein Museum, das dem Andenken an ein jüdisches Holocaust-Opfer gewidmet ist – die junge Deutsche war mit ihrer Familie vor den Nazis hierher geflüchtet und hatte ihre Erlebnisse in ihrem heute berühmten Tagebuch festgehalten.
Oud-Zuid
Wo das gute Leben wohnt
Der Vondelpark als eine grüne Oase der Stadt, zauberhafte Museen, stilvolle Herrenhäuser – Amsterdams Alter Süden zählt zu den vornehmsten Vierteln der Stadt. Gediegene Designshops, erstklassige Restaurants und grüne Straßenzüge prägen das Bild. Auf der Bühne des knapp 50 Hektar großen Vondelparks gibt es sommers vielerlei Theater- und Musikveranstaltungen, zudem locken hier Teehäuser und Biergarten. Zum alten Süden zählt auch das Museumsquartier, das allein schon einen ausgiebigen Besuch lohnt – im Stedelijk Museum, Van Gogh Museum sowie dem berühmten Rijksmuseum lassen sich (nicht nur) verregnete Urlaubstage aufs Allerschönste verbringen.
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De Pijp
Hier ist Vielfalt Programm
Zählt ebenfalls zum Oud-Zuit, hat aber einen ganz eigenständigen Charakter: Das einstige Arbeiterviertel De Pijp war einst alles andere als vornehm und schick. In die ehemaligen Mietskasernen sind nun Studierende, Kunstschaffende und junge Familien gezogen. Die Gegend um den Albert Cuyp Markt mit seinem riesigen Angebot an Lebensmitteln gilt heute als hip. Restaurants vieler kulinarischer Ausrichtungen bieten ihre Köstlichkeiten an, ein gemütliches Straßencafé reiht sich ans andere und im Sarphatipark mit seinen großen Bäumen kannst Du prima entschleunigen. Abends geht es dann vielleicht in die beliebte Heineken Experience – bei einer Tour durch die alten Brauereigebäude erfährst Du alles über die Welt des Bieres.
Noord und NDSM Werft
Die coole Alternative
Gegenüber vom Hauptbahnhof Amsterdam Centraal, am nördlichen Ufer des Flusses, beginnt das alternativste Viertel der Metropole. Der weithin sichtbare alte Büroturm A’dam wurde in ein pulsierendes Kulturzentrum verwandelt, mit cooler Musikszene, angesagten Bars und Clubs und einer Aussichtsplattform, auf der Dir der Atem stockt. Das futuristisch gestylte Eye Institute nebenan beherbergt Kinosäle und ein gutes Filmmuseum. In den alten Hallen der einstigen NDSM-Werft noch weiter nördlich entstand derweil ein richtiges Atelier-Dorf und Zentrum für Street-Art-KünstlerInnen, außerdem steigt hier regelmäßig ein riesiger Flohmarkt – anschließend bringt Dich die Fähre dann kostenlos ins Stadtzentrum zurück.
Oud-West
Es grünt so grün
Westlich von De Jordaan geht es sehr behaglich zu, locken historischer Charme und ausgedehnte Grüngürtel. Im Viertel Westerpark mit der großen, gleichnamigen Parkanlage findest Du neben gemütlichen Cafés und schicken Shops auch ein großes Kulturangebot, etwa in der Westergasfabriek: Die 13 Gebäude im Stil niederländischer Neorenaissance wurden zu einem Veranstaltungsort umgewandelt, der neben Bühnen, Restaurants und Geschäften auch Fernsehstudios und eine Brauerei beherbergt. Im grünen Park ringsherum steigen im Sommer tolle Jazzkonzerte und andere Livemusik. Lohnend ist auch ein Besuch der Foodhallen, rund 20 Stände buhlen um Deine Aufmerksamkeit – von Austern bis Tacos kannst Du hier vielfältig genießen
Oud-Oost
Multikulti und mehr
Nur 30 Fußminuten von den Grachten entfernt (schneller geht es natürlich noch per Rad oder Tram) und doch eine ganz andere Welt: Mit dem De Plantage beginnt Amsterdams Osten, eine besonders multikulturelle Region. Plantagebuurt ist das jüdische Viertel der Stadt, das Joods Historisch Museum berichtet zusammen mit der Portugiesischen Synagoge vom jüdischen Leben vor Ort. Ein Stück weiter beginnt mit der Indischen Buurt das hiesige Little India, viele der EinwohnerInnen stammen aber auch aus der Türkei, Marokko oder Suriname. Es herrscht ein reges Sprachengemisch und aus Gewürzläden und kleinen Snackbars duftet es wunderbar – eine weitere bunte Facette dieser toleranten, spannenden Stadt.