• gastwirt
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    gesperrt
    geschrieben 1227131798000

    Ich habe nochmal lange über den Beitrag nachgedacht. Ganz kann ich die stolzen Mallorquiner dann doch nicht verstehen. Stellt Euch mal die Situation etwas anders geartet vor; eine Touristengruppe aus dem nichtdeutschsprachigem Raum kommt nach Deutschland um Land und Leute zu erkunden. Der eine oder andere hat sich zuhause alle Mühe gegeben, um einigen Ausdrücken der deutschen Sprache mächtig zu sein. Das möchte man dann vor Ort natürlich ausprobieren. Der stolze Bayer/Norddeutsche/Sorbe etc. antwortet ihm aber in seiner "Landessprache" :laughing: Das ist dann wohl wenig gastfreundlich und kann einen Deutschen schnell in die Ecke der Ausländerfeindlichkeit drängen!

    Ergo wenn ich mir die Mühe mache, zumindest etwas "urlaubsspanisch" zu lernen erwarte ich eigentlich nicht, das man mir dann auf mallorquinisch erklärt, das man mich nicht versteht! LG an alle Marcel

  • Reisemarie
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    geschrieben 1227174349000

    Gastwirt, da pflichte ich dir 100 % bei.

    Ich glaube aber nicht, daß es so sehr viele sind, die andere nicht verstehen wollen, obwohl sie genau wissen, was gemeint ist.

    Auf der anderen Seite habe ich mich schon oft gefragt, wie es wäre, wenn die Spanier in riesigen Scharen auf Sylt einfallen würden, die Insel als 'ihre Provinz' ansehen würden und sich so niederlassen (ob jetzt für kurze oder lange Zeit, das bleibt dahin gestellt), wie wir Deutsche es auf Mallorca getan haben?

    Mir würde es jedenfalls nicht gefallen...

    Wenn z.B. Amerikaner 5 und mehr Jahre in Deutschland leben und kein Wort unserer Sprache gelernt haben, weil sie es nicht lernen wollen und es ja so einfach ist, daß alle mehr oder weniger englisch sprechen, dürfen sie von mir aber nicht eine einzige Silbe englisch erwarten, obwohl ich sie auch verstehe.

    Ich habe selbst mal den Residentenstatus (auf Ibiza) gehabt und weiß, daß viele Deutsche, die seit langer Zeit auf den Balearen leben, kein spanisch und auch kein mallorquin sprechen, da würde ich als Einheimischer auch stur werden.

    Gruß Reisemarie

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  • Bernat
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    Zielexperte/in für: Mallorca
    geschrieben 1227184037000

    Klar, die hier von mir besonders angesprochenen Mallorquiner SIND eine Minderheit, die sich aber durch die Politiker gestärkt und unterstützt fühlen.

    Und was dadurch zustande kommen kann ist das was AIR BERLIN vor kurzem passiert ist: einige katalanische Politiker haben offiziell dazu aufgerufen AIR BERLIN zu boikottieren weil die Ansagen an Bord nicht auf katalnisch gemacht werden.

    Wie warscheinlich allgemein bekannt, ist AIR BERLIn - mit ihrem Hub auf Mallorca - die Fluggesellschaft mit den meisten und besten Inlandverbindungen in Spanien. Gegen diese Tatsache kann der Aufruf zum Boikott schlecht angehen, aber allein die Tatsache dass - der katalanischen Ansagen wegen - Politiker die Öffentlichkeit zu einem Boikott aufrufen kann lässt mir die Haare zu Berge stehen.

    In einer globalen Welt wo alles darum geht zu 'vereinigen' Initiativen ansteben die 'trennen' erscheint mir wie sinnlos gegen den Strom zu schwimmen.

    Themawechsel. Über der Tatsaceh dass zu jedem Deutschen (oder Ausländer) der auf Mallorca eine Finca oder Häuschen/Appartement kauft ein mallorquinischer Verkäufer gehört wird von diesen 'Fanatikern' wenig gesprochen.

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  • ginus
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    geschrieben 1227220490000

    @Reisemarie sagte:

    Ich glaube aber nicht, daß es so sehr viele sind, die andere nicht verstehen wollen, obwohl sie genau wissen, was gemeint ist.

    Reisemarie

    Die Anzahl ist noch nicht mal so unwesentlich. Ich kann jetzt zwar nicht für Mallorca sprechen, dafür reichen meine paar Stunden Aufenthalt denn doch nicht aus. Dafür aber umso mehr von Barcelona. Ein paar Brocken Katalan haben wir uns ja angeeignet aber das ist nicht viel. Meine Schwester hat jedoch total aufgegeben ihre Spanischkenntnisse die zwar erst die 3. VHS Serie umfassen aber immerhin anzuwenden, weil man uns nicht verstehen wollte. In Malaga dagegen liefs damit schon ganz schön rund. Ich kann natürlich die Katalanen und alles damit zusammenhängende schon verstehen. Autonomie ein Stück weit jetzt für die Leute wieder erlaubt ist ja ganz schön und wichtig aber darob borniert zu werden und nicht mehr übers eigene Gitterchen rauszugucken ist schlichtweg dumm. Noch nicht mal in ganz alten Zeiten war man so verbohrt, es hat schon immer, auch vor 1000 en von Jahren ein gewisser Austausch zwischen den Menschen bestanden und bestehen müssen. Wollen wir hoffen, dass diese Auswüchse nach einer Eingewöhnungszeit - so lange ist es ja noch nicht wieder erlaubt - sich wieder ausnivellieren.

    Ginus

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  • Bernat
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    geschrieben 1227260313000

    @ ginus

    So ist das. Die nächste Generation wird - mit etwas Glück - über diese Zustände nur noch lachen (?!?!?). Die Schulsprache deren Kinder ist dann von Anfang an katalanisch/Mallorquin und ie haben die 'Umstellungsprobleme' nicht mehr (die Einwanderer, auch die vom Festland?).

    Obwohl - wie erwähnt - die Autonomie-Statuten BEIDE Sprachen als offiziell anerkennen, gibt es seit Jahren schon KEINE (öffentliche) SCHULEN mehr die als Schulsprache spanisch haben, sondern AUSSCHLIESSLICH katalanisch. Spanisch gibt es nur als Unterricht.

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  • ginus
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    geschrieben 1227356013000

    Hallo Bernat,

    die Umstellungsprobleme für die Kinder wird es dann weitestgehend nicht mehr geben, ja, wenn nicht eine andere "Inselregierung" die Geschichte wieder umdreht. Dies ist aber nach heutiger Sicht nicht zu erwarten. Mallorca ist "weit" von Spanien, man sieht es.

    Aber moment mal, sind ja alles Spanier, und trotz der wenigen Worte die ich kenne meine ich trotzdem beides ist spanisch. Werden wir irgendwann mal eine "Republik Baleares" haben? Zum Europagedanken passt ja eine so strenge und über alle anderen Betroffenen hinwegtrampelnden (z.B. kastilische Spanier) Separationsbewegung keinesfalls. Es gibt schon genug noch mehr handelnde Separatisten in Spanien. Was wäre denn wenn die Bayern in Deutschland plötzlich solche Ideen hätten. Ich denke grad Bayern passt nicht, die haben ja schon alleine so viele Einwohner wie 10 weitere europäische Staaten (z.B. Österrreich). Nehmen wir was kleineres z.B. Saarland. Kaum vorstellbar, obgleich ähnliche Grundvoraussetzungen.

    LG Ginus

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  • Reisemarie
    Dabei seit: 1164585600000
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    geschrieben 1227372407000

    Ginus, du sprichst u.a. Bayern an und fragst, was wäre wenn?

    Ich bin davon überzeugt, daß es gerade dort genug Verbohrte gibt, die sich nichts sehnlicher als das wünschen...

    Zum Glück werden nicht alle Wünsche erfüllt.

    Wenn alle europ. Kinder neben ihrer Muttersprache englisch lernen und sprechen,

    spielt die Frage nach mallorquin oder spanisch eines Tages keine große Rolle mehr. Dann würden wirklich alle irgendwann Europäer sein.

    Das ist mein unerfüllter Wunsch.

    Gruß Reisemarie

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  • gastwirt
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    geschrieben 1227373168000

    FFH Freie Fränkische Hügelrepublik- :laughing: :rofl: bitte nicht schlagen!

  • ginus
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    geschrieben 1227381297000

    Ja richtig, Franken ist nicht Bayern = Franken.

    Ginus

    @ Reisemarie,

    vorläufig wäre ich mal ganz froh wenn diejenigen die schon englisch können dieses auch anwenden würden so denn eine andere gemeinsame Sprache fehlt. Stelle aber oft im südlichen Europa fest, dass die im Englischen - natürlich sind Leute außerhalb der Tourismusbranche gemeint - ganz schön ins schwimmen kommen, obwohl sie es mal lernten.

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  • Bernat
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    geschrieben 1227400744000

    Trotz allem was sprachlich hier (Balearen) passiert sind die Balearen sehr weit von Separatistengedanken entfernt. Spaniens Problem Nr. 1 was Separtismus anbelangt ist das Baskenland (könnte sich bei den nächsten 'Landeswahlen' dort im Frühjahr 2009 ändern), und danach, aber mit grossem Abstand, folgt Katalonien.

    Wenn man das mit dem Baskenland in den Griff bekommt und - die Möglichkeit scheint momentan reell - die baskische Partei PNV bei den nächsten Wahlen keine Regierung mehr zustande bekommt, ist das Separatistenproblem in Spanien um Lichtjahre zurückgeworfen und weg vom Fenster (?!?!?!).

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