Livorno

Livorno/Toskana
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Infos Livorno

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Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Susanne & Wolfgang46-50
Oktober 2013

Kanäle und Tretminen

3,0 / 6

Die Altstadt, das „Venedig der Toskana“, ist von einigen Kanälen durchzogen. So richtig historische Bausubstanz gibt es aber nicht viel, da die Stadt im 2. Weltkrieg völlig zerbombt wurde. Wir folgen einem dieser Kanäle, entlang der Festung Fortezza Nuova über den großen Piazza della Repubblica im großen Bogen zur Via Cairoli, die uns zur Kathedrale und zur zentralen Haupt- und Einkaufsstraße Via Grande bringt. Die Stadt ist wie ausgestorben, schließlich ist Sonntag. So sehen wir nur wenig Einheimische, mehr AIDA-Touristen und Amerikaner der auch hier liegenden Carnival Sunshine. Insgesamt wirkt es recht sauber, wir sehen nur unzählige Hunde. Nein, das ist nicht korrekt, genaugenommen haben wir nur 5 Hunde auf dem ganzen Weg gesehen, dafür aber Massen der Tretminen, die sie hinterlassen. Das ist wirklich auffällig viel, besonders entlang der Kanäle. Die Kanäle liegen deutlich unter uns, begrenzt mit einer Mauer. Man kann nur auf den Fußwegen entlang der Mauer gehen, die Wege unten ans Wasser sind zumeist abgesperrt, dort käme man zu Anlegern, an denen die ganzen Kanäle entlang unzählige kleine Motorboote liegen. Die Kanäle sehen auch halbwegs sauber aus, das Wasser ist sehr trüb und riecht muffig. Einige Brücken über die Kanäle erinnern tatsächlich etwas an Venedig. Die Häuser sind alle in den 50er Jahren wieder aufgebaut worden. So richtig viel interessanten Gebäudebestand sehen wir nicht, wenn doch was Schickes darunter ist, sind - wie in den anderen Städten auch - meist Banken oder Behörden darin untergebracht. So finden wir interessant nur die Via Grande. Seit 300 Jahren ist sie die wichtigste Hauptstraße Livornos und nach dem Krieg schön wieder aufgebaut worden. Fast die gesamte Straße entlang kann man unter Arkaden an vielen kleinen und großen Geschäften entlang gehen. Leerstand gibt es hier praktisch nicht und die Wege sind recht sauber. Da immer noch Sonntag ist, haben aber nur ganz wenige Geschäfte geöffnet, unter anderem H&M, was erklärt, warum uns so viele Menschen mit H&M-Tüten begegnen, auch viele von unserer Schiffs-Crew. Und natürlich hat McDonalds geöffnet, was besonders für eine Gruppe Teenies im Bus hinter uns sehr wichtig ist, wohl aber weniger wegen des Essens, sondern mehr wegen des kostenlosen WiFi. Das ist zugegeben an Bord auch ordentlich teuer. Insgesamt hat sich Livorno jetzt für uns nicht so gelohnt.

Daniela26-30
Juli 2006

Schöne Hafenstadt Livorno

5,0 / 6

LIVORNO die direkt an der toskanischen Küste, unweit von unserem Urlaubsort Tirrenia liegt, d.h. es ist auch nicht weit nach Pisa, so ca. 20 Kilometer würde ich sagen. Es ist die zweitgrößte Stadt der Toskana, obwohl das am ersten Blick nicht so scheint. Wir haben uns diese Stadt vor allem angesehen, weil wir von unserem Hotelzimmerfenster ständig dort „unten“ die Kreuzfahrtschiffe aus- und einfahren gesehen haben und so immer mehr fasziniert vom Geschehen wurden. Nach einem angenehmen Tag am Strand stand gegen den späten Nachmittag der Entdeckung von Livorno nichts mehr im Wege, aber wie gewohnt möchte ich anfangen mit der GESCHICHTE Livorno wurde 1017 das erste Mal erwähnt und gehörte die nächsten Jahrhunderte zur Seerepublik Pisa, war im Grunde aber nichts weiter als ein kleines Fischerdorf. Als Pisa immer mehr in den Hintergrund geriet, wurde Livorno immer bedeutender, musste allerdings auch zahlreichen kriegerischen Angriffen, z.B. den der Genueser. Livorno wurde mehfach verkauft, zuerst an die Florentiner, dann an die Genueser und schlussendlich 1421 an Florenz. Einen historischen Schliff erhielten sie allerdings erst, als sich die Medici des kleinen Küstenortes annahmen. 1571 wurde die Stadt umgebaut und seitedem umfließt ein Kanal, der Fosso Reale, die Altstadt und stellt die Festung Forezza Nuova auf eine Insel. 1675 wurde Livorno zu einem Freihafen erklärt und erlebte dadurch einen wirtschaftlichen Aufschwung, der fast 200 Jahre dauerte, doch als es 1865 an Italien angeschlossen wird, verliert Livorno dieses Recht und der Handel wurde immer weniger, so verlagert sich die Stadt auf Industrie und Fremdenverkehr. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt stark bombardiert, bis heute wurde noch nicht alles wiederaufgebaut, doch der Stadtkern wurde in den 50er Jahren neu und modern aufgebaut. Heute besitzt Livorno einen der wichtigsten Häfen Italiens. ANFAHRT Die Anfahrt ist hier wirklich leicht, zu Beginn hält man sich einfach immer Richtung Florenz, dann, sobald Pisa angeschrieben ist, wechselt man auf die A11 und dann geht es auf der A 12 Richtung Livorno, das kann man eigentlich gar nicht verfehlen. Wenn man Richtung Zentrum fährt, ist man sehr schnell am Hafen, dort gibt es auch einige Parkplätze, wobei wir für jede halbe Stunde € 0,50 bezahlt haben, was ich für einen angemessenen Preis halte. SEHENSWÜRDIGKEITEN Für mich am anziehensten war die Fest, die ****FORTEZZA VECCIA****, die in der Nähe des alten Medici Hafens liegt und in der heutigen Form 1534 erbaut wurde. Die Festung ist eindrucksvoll, wurde aber auch schwer beschädigt im zweiten Weltkrieg und hat so wohl einiges an Glanz verloren. Heute dient sie nach vielen Restaurierungen vor allem für kulturelle Veranstaltung, so kann sie meines Wissens nicht besichtigt werden, denn wir haben trotz intensiver Suche keinen „Touristeneingang“ gefunden. Dennoch ist schon alleine der Anblick wunderschön und erinnert an die Stellung, die Livorno auch früher hatte. Wie fast überall in der Toskana findet man auch hier wieder zahlreiche Kirchen, allen voran der ****DUOMO SAN FRANCESCO DI ASSISI****, der im Zentrum der Altstadt liegt. Er wurde von Bernanrdo Buontalenti, dem man in der Toskana immer wieder begegnet, und Alessandro Pieroni errichtet. Er wurde nach den Zerstörungen nach den Originalplänen wieder aufgebaut, ist aber sich nicht einer der eindrucksvollsten Dome, die ich gesehen habe. Neben dem Dom gibt es zahlreiche kleinere Kirchen, wie z.G. die Chiesa di San Giovanni Battista, die Chiesa die Santa Caterina oder die Chiesa die San Jacopo in Acquaviva, die man meiner Meinung nach getrost auslassen kann. Interessant allerdings ist noch die Klosteranlage ****SANTUARIO DI MONTENERO****, die im 18. Jhdt. auf einem Hügel überhalb der Stadt gebaut wurde. Sie ist eine bekannte Pilgerstädte, von der man einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Was mir aber am besten gefallen hat, ist, dass Livorno eine Uferpromenade hat, die man sonst an der toskanischen Küste nicht findet. Als Ausgangspunkt bietet sich die ****TERRAZZA MASCAGNI****an, die wunderschön mit einem Pavillon in der Mitte angelegt ist. Hier gibt es kleine Stände zum Schlendern und verweilen und man kann die aus- und einlaufenden Schiffe beobachten. Wer nicht den Eintritt ins „Freibad“ bezahlen möchte, das gleich anschließend liegt, klettert hier einfach über die Büstung zu einem der zahlreichen Steine, die am Ufer herumliegen – so machen es hier zumindest die Einheimischen. Leider macht auch hier der Vandalismus nicht halt und so sieht man viele Gebäude – auch sehenswürdigkeiten – mit Graffiti beschmiert, was leider das Stadtbild ein wenig stört. Als bekanntest Denkmal gilt das ****MONUMENTO AI QUATTRO MORI****, das Denkmal der vier Mohren. Es besteht aus einer Figur von Ferdinand I. und vier Bronzefiguren, die in Ketten gelegt sind und gefangene Piraten darstellen. In Livorno gibt es auch einige Museen, die wir aber nicht besucht haben, weil es uns viel wichtiger war, die Stadt von außen aufzunehmen und uns vom Flair einfangen zu lassen. VERKEHR Ich geb´s zu, Livorno hat mich wahnsinnig gemacht. Noch nie im Leben habe ich mich bei einer Autofahrt so gefürchtet wie dort. Erstens hat es ein sehr komisches Einbahnsystem und man kann auch nur sehr schwer umkehren, wenn man auf einer Hauptstraße unterwegs ist, weil man dann wieder in einer Einbahn ist, aber am aller, aller, allerschlimmsten waren für mich die Millionen (ohne Übertreibung) Mofas, die einfach von jeder Richtung angefahren kamen. Die Drängeln, Queren und Fahren, wie es ihnen gerade passt, nur Millimeter vom Außenspiel vorbei und wenn man mal eine Stoßstange erwischt ist das auch nicht wirklich schlimm. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, meine Handflächen waren klatschnass und ich habe mir geschworen, dass ich hier niemals wieder mit dem Auto durchfahren werde – übrigens, ich war nur Beifahrer! SONSTIGE DATEN die ich dieses Mal vom Internetlexikon Wikipedia entnommen habe. Fläche: 104 km² Einwohner: ca. 161.000 (und alle fahren Mofa!) Einwohnername: Livornesi oder Labronici (leider weiß ich nicht, wie man auf den zweiten Namen kommt) Schutzpatron: Julia von Korsika Homepage: http://www.comune.livorno.it/_livo/ , die es aber soweit ich sehen konnte nur in italienischer Sprache gibt. Pisa liegt wie gesagt ca. 20 Kilometer entfernt, bis Florenz werden es schon so an die 75 km sein, Rom dauert noch länger, da muss man ca. 200 Kilometer in Kauf nehmen. MEINE MEINUNG Livorno an sich ist eine wunderschöne Stadt. Sie hat sogar einen kleinen Stadtteil, der an Venedig erinnert, weil hier ein kleiner Fluss durchfließt, über den zahlreiche Brücken gehen. Er liegt direkt gegenüber der alten Festung, das habe ich noch gar nicht erwähnt. Mir hat vor allem die Strandpromende gefallen, weil man hier wirklich super herumschlendern kann, auch Rollerskaten und Radfahren ist hier empfehlenswert. Dennoch denke ich, dass man hier in ein paar Stunden das wichtigste gesehen hat und ich würde jetzt nicht noch einmal extra herfahren. Die Graffitis haben mich gestört, weil sie das stimmige Bild von Livorno zerstörten und vom Verkehr werde ich jetzt nichts mehr schreiben, da wird mir immer noch schlecht, wenn ich daran denke. Extra hier Urlaub machen würde ich nicht, das zahlt sich nicht aus, weil es keinen Strand gibt, da Livorno fast nur Steilküste hat, aber ein Ansehen ist es auf alle Fälle wert. Livorno wird oft unterschätzt und so nicht so häufig besucht wie die bekannten Städte wie Pisa, Florenz oder Siena, aber denke, dass man auch hier einiges entdecken kann, was einem gut gefällt.