Rudi-Dutschke-Haus

Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg/Berlin
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Infos Rudi-Dutschke-Haus

Adresse Rudi-Dutschke-Straße 23 10969 Berlin Deutschland

Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Urlauberin61-65
August 2019

Erinnerung an den Studenführer Rudi Dutschke

6,0 / 6

Mit dem Rudi-Dutschke-Haus, in dem von 1989 – 2008 das Redaktionsgebäude der taz (Tageszeitung) war, ehrte die taz den West-Berliner und West-Deutschen Studentenführer und Aktivisten der 68-er Generation: Rudi Dutschke (geboren März 1940, gestorben Dezember 1979). Das Gebäude befindet sich in der Rudi-Dutschke-Straße 23 (die Straße / Anschrift hieß / war bis 2008 Kochstraße 18). An dem Gebäude befinden sich diverse Informationstafeln zu Rudi Dutschke, zur taz und zu einem Kunstwerk, das sich an der Ostwand des Gebäudes befindet (mehr zu dem Kunstwerk siehe unten im letzten Absatz). Auf Rudi Dutschke wurde im April 1968 auf dem Kurfürstendamm ein Attentät durch einen rechtsextremistischen Täter verübt, bei dem Dutschke mit 3 Pistolenschüssen lebengefährlich verletzt wurde und schwere Gehirnschäden erlitt (an den Spätfolgen dieser Verletzungen starb Rudi Dutschke 1979). Dem Attentat ging 1967 / 1968 eine monatelange Hetzkampagne der Bild-Zeitung gegen die Studentenbewegung und insbesondere gegen Rudi Dutschke vorraus. Nach dem Attentat gaben viele damals der Bild-Zeitung eine Mitschuld an dem Anschlag (und bei Sätzen wie „Man darf auch nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen“, die in der Bild-Zeitung standen, kann man Gedanken an Hetze und den Vorwurf einer Mitschuld wohl durchaus verstehen). Im Jahr 2008 wurde der östliche Teil der Kochstraße in „Rudi-Dutschke-Straße“ umbenannt (also der Bereich östlich der Friedrichstraße). Die Umbenennung erfolgte auf Antrag der taz (Tageszeitung). Der Umbenennung ging jedoch ein jahrelanger Rechtsstreit voraus – da sich die Axel Springer AG, sowie die Bundesingenieurkammer und die CDU politisch und gerichtlich dagegen wehrten. Aber auch durch entsprechende Stimmungsmache in der Bevölkerung wollte man dies verhindern. Natürlich dürfte dem Springer Verlag die Umbenennung der Straße nicht gefallen haben, da sich in der Axel-Springer-Straße, Ecke Rudi-Dutschke-Straße das Axel-Springer-Hochhaus befindet. Auf der Ostwand des Rudi-Dutschke-Hauses (mit Blickrichtung zum Axel-Springer-Hochhaus) befindet sich seit November 2009 ein besonderes Kunstwerk. Es ist dies das große, auffällige Relief „Friede sei mit Dir“, auch bekannt als „Der Pimmel über Berlin“. Dargestellt ist hierbei der damalige Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann (mit riesigem, erigiertem Penis, der über 5 Stockwerke reicht). Dieses Kunstwerk ist eine Reaktion auf den vorgenannten jahrelangen Rechtsstreit mit der Bild-Zeitung bezüglich der Umbenennung des Ostteils der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße.

Herner61-65
März 2018

Friede sei mit Dir oder der Pimmel über Berlin

6,0 / 6

In dem Haus in der Rudi-Dutschke-Straße 23 wurde im Jahr 1989 das Redaktionsgebäude der „taz“ (die Tageszeitung) eingerichtet und das Gebäude trägt jetzt den Namen „Rudi-Dutschke-Haus“. Mit dem Namen „Rudi-Dutschke-Haus“ und auch mit dem Straßennamen „Rudi-Dutschke-Straße“ wird an Rudi Dutschke, der Ikone der linken Studentenbewegung der 1960-Jahre, erinnert. Das Haus befindet sich nur ca. 150 Meter vom Checkpoint Charlie entfernt und von der U-Bahn-Station Kochstraße (in der Friedrichstraße gelegen) sind es weniger als 100 Meter. Man sollte also von dort ruhig mal diese wenigen Meter zum Rudi-Dutschke-Haus gehen. Auf der Ostwand des Hauses befindet sich seit Nov. 2009 ein riesiges Relief. Die Plastik zeigt Kai Diekmann mit einem riesigen Penis, welcher über alle 5 Stockwerke des Hauses hinweg geht (Kai Diekmann war von Jan. 2001 bis Dez. 2015 Chefredakteur der Bild-Zeitung). Das Kunstwerk war die Reaktion auf einen Rechtsstreit, der sich über Jahre hinzog. Die Plastik trägt den Namen „Friede sei mit Dir“, ist jedoch auch bekannt unter den Namen „der Pimmel über Berlin“. Auf Rudi Dutschke wurde am 11. 04.1968 ein Anschlag verübt, (durch einen, wohl rechtsextremistischen Attentäter). Der Anschlag erfolgte auf dem Kurfürstendamm. Rudi Dutschke wurde durch 3 Schüsse lebensgefährlich verletzt. Er überlebte zwar, musste sich aber Gedächtnis und Sprache wieder neu „erarbeiten“. Rudi Dutschke erlag den Spätfolgen des Mordanschlages am 24.12.1979. Für den Anschlag wurde von vielen Studenten dem Springer Verlag eine Mitschuld zugeschrieben, da in der Bild-Zeitung vorher über Monate hinweg gegen die Studentenbewegung und gezielt gegen Rudi Dutschke geschrieben wurde, darunter befanden sich Sätze wie z.B. „Man darf auch nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen“. Dieser Satz benötigt wohl keine zusätzlichen Kommentare (auch wenn dieser Satz evtl. aus dem Zusammenhang gerissen sein sollte). Es gab massive Domonstrationen vor dem Axel-Springer-Hochhaus, das sich an der Ecke Rudi-Dutschke- Straße (damals noch Kochstraße) / Ecke Axel-Springer-Straße befindet. Die Gründung der taz erfolgte Ende der 1970-er Jahre und war u.a. eine Reaktion auf den sogenannten „Deutschen Herbst“ des Jahres 1977. Eine erste „Vorausgabe“ der taz erschien Ende Sept. 1978, die erste reguläre Ausgabe kam am 17. April 1979. Die taz errichtet z.Zt. ein neues Redaktionsgebäude im südlichen Bereich der Friedrichstraße. Das bisherige Redaktionsgebäude, das Rudi-Dutschke-Haus, soll wohl vermietet werden. Die Umbenennung des östlichen Teils der Kochstraße auf „Rudi-Dutschke-Straße“ geht auf einen Antrag der taz zurück und erfolgte im Jahr 2008. Der Umbenennung ging ein jahrelanger politischer und gerichtlicher Streit voraus, u.a. mit der CDU und der Axel Springer AG (sicherlich ein Schelm, wer was Böses dabei denkt!). ANMERKUNG: da sich das Axel-Springer-Hochhaus an der Ecke Rudi-Dutschke- Straße / Ecke Axel-Springer-Straße befindet, dürfte man dort nicht besonders froh über die taz als neue Nachbarn gewesen sein (und man darf wohl davon ausgehen, dass die Freude darüber auch heute noch nicht besonders hoch ist).