Florida-Reise im Dezember: Sonne, Kultur und Natur pur

Nach einem langen Flug mit Zwischenlandung kamen wir endlich an: Welcome to Miami! 25 Grad Celsius, die einem in Winterklamotten schnell wie 35 Grad Celsius vorkamen. Ein Taxi-Fahrer brachte uns in kürzester Zeit vom Flughafen zu unserem Hotel in Miami Beach. Das Hotel Chelsea ist ein einfaches und sauberes Hotel und nur zwei Querstraßen vom berühmten Ocean Drive entfernt – über den wir nach unserer Ankunft noch schlenderten. Direkt gegenüber ist auch ein kleiner Supermarkt, perfekt um sich mit Snacks und Wasser auszustatten. Die ersten drei Tage unseres dreiwöchigen Urlaubes sind erstmal in Miami geplant.

Um so viel wie möglich zu sehen, hatten wir einen eng getakteten Zeitplan. Ich bin immer ein Fan davon, vor allem bei Städtetrips, so viel wie möglich zu Fuß zu erreichen. Das war in Miami aber leider nicht immer möglich, da die Orte fußläufig oft sehr weit auseinander liegen. Hier hat sich die Uber App tatsächlich sehr für uns gelohnt ... 😉 Das waren meine absoluten Highlights:

• Sonnenaufgang am Miami Beach
• Spaziergang direkt am Miami Beach, um die bunten Lifeguard-Häuschen zu bewundern. Sie eignen sich auch als tolle Fotospots.
• Millionaires Cruise Miami: Während der Bootstour kannst Du einen Blick auf die Häuser von Stars wie Rihanna und Jennifer Lopez werfen und Du bekommst sogar die Villa aus dem Film "Bad Boys" zu Gesicht.
• Wynwood Künstlerviertel: Schlendere durch die Straßen mit bemalten Häusern und coolen Cafés und Eisdielen
• Design District: Das mega cool gestaltete Luxus-Viertel ist auf jeden Fall
  auch einen Besuch wert
• Superblue – eine interaktive Kunstausstellung

Für mehr Planungsfreiheit im Urlaub haben wir alle unsere Unterkünfte ohne Frühstück, Halbpension und Co. gebucht. Und natürlich um die besten Restaurants der Gegend kennenzulernen. Hier kommen meine absoluten Favourite Spots:

Frühstück:

• Crema Gourmet Espresso Bar: Leckere Smoothies, frisch gepresste Säfte und tolle Sandwiches
• 11st Diner: Für das typisch amerikanische Flaire

Dinner:

• Mercato della Pescheria: Hier gibt es leckeres Seafood
• Italian Trattoria: Eine italienische Kette, erinnert etwas an das Konzept von Vapiano, aber die Pizzen sind unschlagbar. Von ihnen träume ich sogar noch heute.

Mit unserem Mietwagen, den wir am letzten Tag bei einer Hertz-Autovermietung in Miami Beach abholten, fuhren wir weiter nach Key West. Die Fahrt dauert von Miami aus knapp 4,5 Stunden. Die Aussicht während der Fahrt ist super schön, aber auch etwas eintönig – nach ungefähr zwei Stunden nur geradeaus fahren. Aber es hat sich trotzdem gelohnt. Im Dezember ist es dort warm, bis zu 23 Grad Celsius. Morgens und auch abends wird es schon etwas frisch, vor allem durch den Wind von der Küste. Lange Kleidung sollte also auf jeden Fall in Deinem Koffer einen Platz finden.

Ein absolutes Highlight zu dieser Jahreszeit und vor allem auch so kurz vor Weihnachten: Alles ist geschmück und überall ist Weihnachtsstimmung spürbar. Wirklich alle, die Dir über den Weg laufen, sind in absoluter Weihnachtsstimmung. Aus den Restaurants, den Shops oder den Bars hörst Du lautstark Weihnachtsmusik. Die Autos fahren in Kolonen mit ihrem auffälligen Weihnachtsschmuck die Straßen auf und ab.

Hier kommen meine absoluten Must Do's für Key West:

• Lass Dir den Sonnenuntergang am Mallory Square nicht entgehen, neben dem Sonnenuntergang laden auch die kleinen Stände mit Essen und kleinen selbstgemachten Kunst-Antiquitäten zum Verweilen ein. Nimm Dir aber auf jeden Fall vor dem Sonnenuntergang die Zeit, Dir alles anzuschauen, danach wird relativ zeitnah alles wieder abgebaut
• Besichtigung des Truman Little White House. Ein kleines Museum über Harry S. Truman, den 33. Präsident der Vereinigten Staaten von 1945 bis 1953. Für den kleinen Souvenirshop und den kleinen Raum über Trumans Geschichte wird kein Eintritt verlangt. Ansonsten gibt es auch Führungen durch das ganze Haus/Museum für ca. 25 Dollar pro Person.
• Strandtag, egal ob Du Dich gerne in die Sonne legst oder einfach nur am Strand spazieren gehst, überall auf der Insel findest Du wunderschöne weiße Sandstrände mit klarem Wasser
• Typisches Bild am Southernmost Point, dem südlichsten Punkt der USA. Hier stehen die Menschen tatsächlich Schlange um ein Bild zu machen. Kleiner Tipp: abends ist hier nichts los. 😀

Frühstück:

• Sunny Eggs Bakery: Leckeres und “gesünderes” Frühstück und sogar relativ günstig für die amerikanischen Verhältnisse
• La Grignote: Typisch amerikanisch mit zusätzlich leckerer Bäckerei-Theke

Dinner:

• Duffy’s Steak & Lobster House: Dieses Restaurant ist sehr beliebt und deshalb kann es vorkommen, dass Du etwas warten musst, bis ein Platz frei wird. Je früher Du ankommst, desto kürzer ist normalerweise die Wartezeit
• Moondog Cafe

Nach drei Tagen auf Key West ging es mit unserem Mietwagen weiter nach Fort Myers. Dort haben wir uns für zwölf Tage ein Haus direkt am Fort Myers Beach gemietet. Nach dem Hurrikan 2022 ist Fort Myers Beach kaum wieder zu erkennen. Einige Häuser sind zwar schon wieder aufgebaut, aber die Schäden sind immer noch deutlich zu sehen. Das Haus, in dem wir untergebracht sind, hat den Hurrikan zwar überstanden, weist aber einige sichtbare Schäden auf. Aber das war nicht so schlimm. Wir hatten einen tollen Blick auf die vorbeifahrenden Boote und sogar einen eigenen Bootssteg. Der Strand war nur etwa mit fünf Gehminuten die Straße hinunter zu erreichen. Das Wasser war etwas frisch, aber selbst im Dezember noch völlig in Ordnung, um darin eine kleine Runde schwimmen – vor allem an sonnigen und warmen Tagen. Außerdem konnten wir am Fort Myers Beach wunderbar Muscheln sammeln.

Für einen Vormittag hatten wir uns vorgenommen, in die Everglades zu fahren und eine der berühmten Airboat-Touren zu machen. Zwei Tage vorher haben wir uns zwei Plätze für jeweils 53 Dollar bei Captain Jack's Airboat Tours gebucht. Auf der Fahrt dorthin, sowohl als auch auf der Fahrt von Key West nach Fort Myers Beach kannst Du aber schon viele Alligatoren am Straßenrand entdecken.

Captain Jack’s Airboat Tours ist auf zwei Standorte aufgeteilt. Bei dem einen finden die Airboat Touren statt und der andere Standort ist ein Sanctuary für kranke Tiere, die in der Wildnis keine Überlebenschancen hätten. Die Tour durch das seichte Wasser ist wirklich ein kleiner Adrenalin-Kick, nicht wegen der Alligatoren und Schlangen, sondern eher, wenn der Kapitän des Bootes mit Vollgas durch die Everglades gleitet. Alligatoren haben wir auch einige gesehen, aber eher am Rand.

Das Sanctuary hätten wir uns meiner Meinung nach sparen können. Auch wenn es zum Wohle der Tiere ist und man bei einigen Tieren auch eine sichtbare Einschränkung sieht, fühlt es sich doch ein bisschen wie ein Zoobesuch an. Alles in allem war es aber ein toller Ausflug und auch in der Weihnachtszeit war es nicht zu voll. Ein zweites Mal würde ich das Geld aber eher anders investieren 😉 .

Unsere Freunde wohnen auf der Babcock Ranch und meinten, wenn uns die Everglades Airboat Tour so gut gefallen hat, müssen wir unbedingt eine Eco Tour machen. Also haben wir alle zusammen die Swamp Buggy Eco Tour für acht Personen gebucht. Das hat 24 Dollar pro Person gekostet. Mit einem umgebauten amerikanischen Schulbus fuhren wir durch die Wildnis der Babcock Ranch. Und es hat sich wirklich gelohnt. Wir haben so viele Tiere in freier Wildbahn gesehen, die regelrecht auf den Bus zugerannt sind, sobald sie ihn gesehen haben. Da waren Kühe, viele verschiedene Vögel, Rehe und Wildschweine mit ihren Jungen, die wirklich eine Weile hinter dem Bus hergelaufen sind. Mein Highlight waren die Waschbären mit ihren süßen Jungen.

Der Tourguide erklärte auch viel über die Natur und die Geschichte der Ranch. Leider hatte er einen so starken Akzent, dass selbst unsere Freunde vor Ort ihn kaum verstehen konnten. Aber das war nicht so schlimm. 😊 Kurz vor Schluss überquerten wir auch noch einen kleinen See mit hunderten von Alligatoren darin. Hier wurden die Everglades also wirklich übertroffen, wenn man nur an die Tiere denkt. Ein wirklich toller Ausflug, den ich nur weiterempfehlen kann.

Für mich ist Florida einfach etwas ganz Besonderes vor allem durch unsere Freunde, die dort leben und die ich seit Grundschulzeiten regelmäßig besuche. Wenn ich dort bin, bin ich einfach so weit entfernt von meinem Alltag, dass es einfach von Tag eins an pure Entspannung ist. Und ich liebe einfach das amerikanische Leben. Vor allem auch die Herzlichkeit der Leute und wie sehr sie sich an Weihnachten und Neujahr erfreuen, das ist wirklich sehr ansteckend. Der Dezember ist eventuell nicht der richtige Zeitpunkt für einen klassischen Badeurlaub, aber wenn die Sonne scheint ist es trotzdem angenehm warm und Du wirst den ein oder anderen Badetag erwischen. Nach gut 2,5 Wochen ging es für uns nun weiter. Vom sonnigen und warmen Florida nach New York. Stay tuned.