Kreuzfahrt
Kreuzfahrten: Was tun während der Seetage?
Du kannst ihn lieben, Du kannst ihn hassen, und für die Routing-ExpertInnen der Reedereien ist es die große Kunst, genau das richtige Maß für jede Kreuzfahrt zu finden: der Seetag – Genuss für die einen, Schrecken für die anderen.
Seetag-Sorge
Nicht jedermanns Favorit
Einfach mal nirgendwo anlegen? Und rundherum nur Wasser haben? Womöglich für 36 Stunden am Stück oder mehr? Vielleicht sogar Land am Horizont sehen, auf der Seekarte die klangvollsten Ortsnamen lesen und trotzdem einfach in ruhiger Fahrt daran vorbeischippern?
Die LandgängerInnen macht das fassungslos. Sie haben Sorge, etwas zu verpassen. Für andere schwingt auch ein psychologisches Problem mit, schon im Vorfeld bei der Lektüre des Angebots und dann später auf der Reise. Weil ihnen angesichts eines reinen Seetags erstmals so richtig bewusst wird, sich auf einem Schiff zu befinden und dem Meer ausgeliefert zu sein – und nicht einfach auf einem schwimmenden Hotel, das beim Schlafengehen noch in Nizza vertäut ist und beim Aufwachen an einem korsischen Hafen angelegt hat.
Wieder andere fürchten, sich an einem Seetag zu langweilen – weil sie nur aus den räumlich zwangsläufig begrenzten Möglichkeiten ihres Schiffes auswählen können, statt in derselben Zeit eine ganze Stadt zu entdecken. Plötzlich müssen sie sich auf den Gedanken einlassen, tatsächlich einen Urlaub auf dem Wasser gebucht zu haben.
Entspannung & Entertainment
Lasse Dich vom Bordprogramm verzaubern
Dabei ist die Formel simpel: Je größer die Kreuzfahrt-Erfahrung, desto heißer geliebt sind die Seetage. Alle Sorgen, anderswo etwas zu verpassen, sind bei routinierten KreuzfahrerInnen längst verpufft, alle Skepsis vor dem Meer ist schon lange verflogen. PassagierInnen mit viel Kreuzfahrt-Erfahrung suchen sich bewusst Touren mit mehreren Seetagen aus, weil sie wissen, dass jeder davon für pure Erholung steht.
Ein Seetag ist frei von selbstgemachtem EntdeckerInnen-Stress, frei von Fremdbestimmung wie z.B. der Abfahrtszeit eines Ausflugsbusses am Kai. Ein Seetag ist das Synonym für Entspannung, dafür das Du ausschlafen kannst, für Zeit am Pool, Sonnenbad an Deck, für ein gutes Buch – oder fürs Bordprogramm in seiner ganzen Breite. Denn auf den meisten heutigen Kreuzfahrtschiffen gibt es nicht die leiseste Chance, dass Du Dich langweilst, auch nicht während längerer Etappen auf See.
Gerade an solchen Tagen laufen die Cruise DirectorInnen, die für das Unterhaltungsprogramm an Bord verantwortlich ist, zu Hochform auf. Nie ist die tägliche Übersicht über das Angebot an Veranstaltungen, an Shows, Kino, Kleinkunst, an Lesungen, Vorträgen, Spielen und Mitmach-Kursen größer als während eines Tages ganz ohne Landgang. Wenn Du willst, kannst Du der Langeweile da ganz leicht entfliehen.
Essen
Jetzt kannst Du endlich in Ruhe Frühstücken
Noch etwas ist vielen ein wichtiges Argument für den Seetag: Dass auch beim Essen keine Uhr tickt, weil der Ausflugsbus abfahrbereit an der Gangway steht. Sondern dass Du in aller Ruhe genießen kannst, was die KüchenchefInnen sich diesmal haben einfallen lassen, Gang für Gang. Aus demselben Grund bleiben erfahrene PassagierInnen an manchem Hafentag an Bord oder kehren rechtzeitig zur Mittagszeit aufs Schiff zurück, obwohl es erst spätabends weitergehen soll: Weil es plötzlich so schön ruhig zugeht.
Für die RoutenplanerInnen in den Reedereien ist es ein Jonglierspiel, denn erst die richtige Mischung aus reinen Seetagen und solchen mit Landgang macht den Erfolg einer Kreuzfahrt aus. Dazu muss die Liegezeit für den jeweiligen Hafen passen. Über den Daumen wird bei einwöchigen Fahrten ein reiner Seetag eingeplant, bei zweiwöchigen Reisen sind es zwei bis drei.
Highlight-Seetag
Manchmal ist ein Seetag nicht zu vermeiden
Damit alles mit den interessantesten Städten an Land und den verfügbaren Kai-Kapazitäten in den Häfen zusammenpasst, fahren die Schiffe in manchen Nächten sehr langsam oder drehen sogar weite Kreise, um das nächste Ziel nicht zu früh zu erreichen. In anderen Fällen gilt es, den Hafen bereits um 16 Uhr zu verlassen und ordentlich Fahrt zu machen, um wirklich am kommenden Morgen zur Frühstückszeit die nächste Stadt zu erreichen.
Auf manchen Strecken erfordern es zudem die Distanzen, sogar mehrere Seetage in Serie zu absolvieren – weil einfach kein Land in Sicht ist, das man zur Abwechslung anlaufen könnte. Auf Routen von Süd- oder Mittelamerika in die Südsee und weiter nach Australien zum Beispiel oder zwischen der US-Westküste und Hawaii ist das der Fall. Erfahrene KreuzfahrerInnen stört das nicht im geringsten – sie freuen sich vielmehr darauf.
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