Richtig oder falsch?
12 kuriose Fakten: Was ist dran an den Flugzeug-Mythen
Im Flugzeug schmeckt Tomatensaft besser, Fliegen macht schneller betrunken und auf der Bordtoilette darf heimlich geraucht werden – stimmt das? Von den kursierenden Flugzeug-Mythen scheinen manche plausibel, wie zum Beispiel, dass Handys den Flugverkehr gefährden und deshalb bei Start oder Landung ausgeschaltet werden müssen. Doch das, was einleuchtet, entspricht nicht unbedingt der Wahrheit. Wir entlarven die größten Lügen, den Aberglauben beim Fliegen und klärt über die Legenden über den Wolken auf. Lass Dich überraschen.
Wer in der Luft geboren wird, darf ein Leben lang umsonst fliegen
Dieser Flug-Mythos beruht auf einer wahren Begebenheit. Als im Jahr 2017 auf einem Flug von Saudi-Arabien nach Indien ein Baby geboren wurde, erhielt es von der Fluggesellschaft ein lebenslanges kostenfreies Flugrecht. Dieses Geschenk ist sehr selten, schon allein deshalb, weil die meisten Fluggesellschaften hochschwangere Frauen nur bis zur 36. Woche mitnehmen. Sollte ein Baby trotzdem im Himmel zur Welt kommen, hängt es von der jeweiligen Fluggesellschaft ab, ob sie dies als Fluch oder Segen sieht. Wenn eine Maschine durch eine anstehende Geburt dazu gezwungen wird, frühzeitig zu landen, können im schlimmsten Fall auch Kosten auf die Schwangere zu kommen. Bei Babys, die im internationalen Luftraum geboren werden, gilt übrigens das Ankunftsland als Geburtsort.
Tomatensaft schmeckt im Flugzeug besser
Normalerweise graust es Dir vor Tomatensaft, nicht so beim Fliegen. Kaum hast Du Platz genommen, bestellst Du das erste Glas und gesellst Dich damit zu dem illustren Kreis der FlugzeugpassagierInnen, der Tomatensaft beim Fliegen in den Himmel loben. Die einen trinken den kalten Ketchup aus Tradition. Die anderen empfinden ihn als Lebenselixier. Recht haben beide: Tomatensaft mundet über den Wolken deutlich besser als am Boden. Der Kabinendruck beeinträchtigt unser Geschmacksempfinden, sodass der rote Saft in der Luft süßer und erfrischender schmeckt.
Im Flugzeug fehlt die Sitzreihe 13
Das stimmt. Aberglaube wird beim Fliegen sehr ernst genommen. Da die Zahl 13 in zahlreichen Kulturen als Unglückszahl gilt, überspringen viele Fluggesellschaften – zum Beispiel die Lufthansa – die Sitzreihe 13. Ähnlich verfahren auch Hotels und Theater. Den 13. Stock, das Zimmer oder den Platz mit der Nummer 13 suchst Du vergeblich. Aus Gründen der Gerechtigkeit fehlt auf Lufthansaflügen auch die Nummer 17. Diese Zahl genießt in Brasilien und in Italien einen schlechten Ruf.
Flugzeugklos werden in der Luft entleert
Diese Behauptung gehört zu den erfundenen Flugzeug-Mythen. Flugzeugtoiletten werden nicht über den Wolken entleert. Ihr Inhalt kann niemanden am Boden beschmutzen oder erschlagen. Ähnlich der Vorrichtung in Zügen oder Wohnmobilen landen die Fäkalien in einem geschlossenen Behälter, dessen Inhalt nach der Landung entsorgt wird. Die Befürchtung mancher PassagierInnen, sie könnten durch die Toilette nach außen gesaugt werden, ist demnach genauso falsch. Sie gehört in den Bereich der Fantasie und ist reiner Humbug.
Handys gefährden den Flugverkehr
Zuerst die gute Nachricht: Handys können kein Flugzeug zum Absturz bringen. Jetzt die schlechte: Sie müssen trotzdem beim Starten und Landen ausgeschaltet werden. Das Klingeln stört nicht nur die PassagierInnen, sondern eventuell auch die Piloten. Sie können falsche Signale auf ihren Kopfhörern empfangen. Eine weitere Gefahrenquelle besteht, wenn Handys unter den Stuhl oder zwischen Sitzkissen und Stuhllehne rutschen. Die kleinen Dinger können verdammt heiß werden und dadurch einen Brand im Flugzeug verursachen. Sollte Dir Dein Handy während des Fluges abhandenkommen, benachrichtige umgehend das Flugpersonal. Stewards oder Stewardessen klappen die Sitze fachmännisch zur Seite, um die Mobiltelefone wieder hervorzuzaubern.
Pilot und Co-Pilot dürfen nicht das Gleiche essen
Der Flugzeug-Mythos, dass Pilot und Co-Pilot aus Sicherheitsgründen kurz vor dem Abflug und auch hoch über den Wolken nicht das gleiche Gericht essen dürfen, trifft zu. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass eine Mahlzeit verdorben oder vergiftet ist, bleibt zumindest ein Pilot flugtauglich und kann die Maschine dank dieser Maßnahme sicher landen. Das gegenseitige Probieren oder Teilen von Mahlzeiten ist den Flugzeugführern ebenfalls untersagt. Diese Regeln gelten auch während der Transitaufenthalte. Auf Nummer sicher gehen und gar nichts zu essen, ist auch keine Lösung. Per Arbeitsvertrag sind Piloten dazu verpflichtet, sich fit und flugtauglich zu halten. Dazu zählt unter anderem eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
In der Luft wird öfter gepupst
Der Boeing Belly – oder anders gesagt ein aufgeblähter Bauch – ist kein Flug-Mythos, sondern eine Tatsache. Der Luftdruck in einer Flughöhe von 3.000 Metern dehnt die Darmgase um etwa 40 Prozent aus. Damit die Luft aus dem Körper weicht, müssen viele PassagierInnen häufiger pupsen. Um die Belastung so gering wie möglich zu halten, solltest Du vor Deinem Abflug nichts Blähendes essen und auch keine Getränke mit Kohlensäure trinken. Dies ist auch einer der Gründe, warum im Flugzeug bevorzugt stilles Wasser serviert wird und die Flugzeugkost keine Hülsenfrüchte oder andere blähende Bestandteile enthält.
Fliegen macht schneller betrunken
Alkohol steigt beim Fliegen schneller zu Kopf, diese Aussage trifft tatsächlich zu. Durch den Kabinendruck und den etwas niedrigeren Sauerstoffgehalt im Flugzeug fühlen sich viele PassagierInnen bereits nach wenigen Schlucken Sekt oder Wein beschwipst. Das Trunkenheitsgefühl ist allerdings subjektiv und resultiert nicht daraus, dass der Promillegehalt Deines Blutes über den Wolken steigt. Der Höhenunterschied hat keinen direkten Einfluss auf den Blutalkoholspiegel. Trotzdem solltest Du über den Wolken weniger Alkohol und mehr Wasser trinken. Sowohl Alkohol als auch die Flughöhe entziehen Deinem Körper Flüssigkeit und können deshalb zu Unwohlsein führen.
Auf den Toiletten ist es erlaubt, heimlich zu rauchen
Die wenigsten werden sich daran erinnern, wie verqualmt die Flieger früher waren. Rauchen war nicht nur legal, es gehörte fast schon zum guten Ton. Seit der Jahrtausendwende ist das Rauchen bei fast allen Airlines weltweit tabu. Aber warum befinden sich noch immer Aschenbecher in den Bordtoiletten? Sind die Jets so alt? Oder soll das Rauchen wieder erlaubt werden? Weder noch. Die Aschenbecher gelten als Vorsichtsmaßnahmen. Sollte ein/e PassagierIn ihrem/seinem Laster nicht widerstehen können und heimlich auf der Toilette rauchen, muss eine Vorrichtung vorhanden sein, um die Zigarette ordnungsgemäß entsorgen zu können. Denn Zigaretten dürfen nicht in den Papier- oder Toilettenmüll. Wer beim heimlichen Rauchen erwischt wird, wird dennoch hart bestraft. Das Luftfahrtbundesamt verhängt Bußgelder zwischen 250 und 350 Euro. Wiederholungstäter werden mit bis zu 1.000 Euro zur Kasse gebeten und mit Flugverboten belegt.
Blitze verursachen Flugzeugabstürze
Zugegeben, der Gedanke, durch ein Gewitter zu fliegen, ist alles andere als schön. Beunruhigen sollte er Dich dennoch nicht. Dass ein Flugzeug durch einen Blitzeinschlag vom Himmel fällt, gehört zu den großen Flugzeug-Mythen, die nichts weiter als Gänsehaut verursachen. Fakt ist, dass Flugzeuge mindestens einmal im Jahr von einem Blitz getroffen werden, ohne dabei aus der Flugbahn zu geraten. Ähnlich wie in einem Auto gibt es kaum etwas Sichereres, als sich während eines Gewitters in einem Flugzeug zu befinden.
Es gibt einen Club für alle, die im Flugzeug Sex genießen
In der Tat gibt es einen inoffiziellen Club, zu dem nur Menschen gehören, die in der himmlischen Höhe von mindestens einer Meile Sex hatten. Zu der illustren Gemeinschaft gehören Prominente, Politiker, PilotInnen und aufgeschlossene Paare. Allen ist bewusst, dass das Sexspielchen über den Wolken Nervenkitzel verursacht. Das himmlische Tête-à-Tête ist nämlich verboten. Wer sich erwischen lässt, riskiert eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.
In Passagierfliegern werden Tote und Tiere transportiert
Dieser Flug-Mythos ist makaber, aber wahr. Verstorbene, die in ihr Heimatland überführt werden, können sich an Bord Deines Urlaubsfliegers befinden. Ihre Särge werden im Gepäckraum transportiert und erst entladen, wenn alle PassagierInnen das Flugzeug verlassen haben. Größere Tiere gehören ebenfalls in den Flugzeugbauch. Nur kleine Haustiere wie Hunde oder Katzen dürfen mit in die Passagierkabine. Hierfür benötigst Du eine Transportbox, die Du in Deinen Fußraum stellst. Die Gewichtsbegrenzung beträgt in der Regel sieben Kilogramm. In den USA sind in der Passagierkabine sogar Miniaturpferde und Blindenhunde erlaubt, wenn es sich bei ihnen um sogenannte Begleittiere handelt.
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