Urlaubstipp
Wild und unberührt: die 3 großen Nationalparks in Bulgarien
Abseits der Küste trumpft Bulgarien mit traumhaften Naturlandschaften auf. Drei davon haben offiziell den Status eines Nationalparks: Rila, Pirin und Zentralbalkan. Alle drei liegen im Hochgebirge, aber sind dennoch von ihrem Charakter ganz unterschiedlich und bieten abwechslungsreiche Ausflüge ins Grüne. Familien schätzen die Auszeit bei den Bergseen, sportlich Aktive die fast 3.000 Meter hohen Gipfel und Kulturinteressierte die jahrtausendealte Geschichte von Bulgariens Bergen.
Rila-Nationalpark
Berge und Seen für Familien
Ein Maler hätte es nicht schöner auf einem Bild festhalten können: Stufenförmig schmiegen sich die kleinen Seen im Rila-Gebirge nacheinander in die Felslandschaft und vermitteln ein großartiges Gefühl von Freiheit. Für viele ist die Wanderung zu den sieben Rila-Seen der Höhepunkt im Nationalpark. Die Träne. Das Auge. Der Zwilling. Jeder See trägt einen Namen und erzählt eine Geschichte, die auf seine typischen Merkmale hinweist. Das macht die Wanderung auch für Familien interessant. Tipp: Wer nicht so sportlich ist, nimmt sich nicht alle sieben Seen vor, sondern wählt nur ein paar davon aus.
Mit dem Sessellift geht es bequem hinauf zur Bergstation, von wo aus die Wanderung startet. Nach einer halben Stunde ist das erste Plateau erreicht. Allerdings sind die Aufstiege zu den höheren Seen schon etwas anstrengend. Schließlich hat der Nationalpark seinen Namen vom Rila-Gebirge bekommen, das gleichzeitig die Heimat des Musala ist, des höchsten Berges Bulgariens mit fast 3.000 Meter Höhe. Charakteristisch für den Nationalpark sind die schneebedeckten Gipfel und tiefen Schluchten mit den vielen kleinen Seen. Abhängig von der Schneeschmelze bilden sich bis zu 150 Seen auf den Plateaus. Thermik und Aussicht von den Bergen schätzen auch die Adler, die ihre Kreise über den WanderInnen ziehen. Bär, Luchs und Rotwild streifen ebenfalls herum, sind allerdings nur selten direkt anzutreffen.
Neben den tollen Wander- und Klettermöglichkeiten bietet der Rila-Nationalpark noch ein eindrucksvolles Ausflugsziel: das orthodoxe Kloster. Es liegt idyllisch in einem Tal am Fluss und entstand bereits im 10. Jahrhundert. Aufgrund seiner besonderen Architektur und seiner Größe gehört es zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Bulgarien. Das spirituelle Zentrum ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Sowohl außen als auch innen gibt es detaillierte Fresken und die schwarz-weiß bemalten Arkadenbögen geben ein spannendes Fotomotiv ab. Auch die Reliquien des Schutzpatrons von Bulgarien, des Heiligen Iwan Rilski, sind zu sehen. Wenn Du Zeit hast, gönn Dir unbedingt eine Führung.
Pirin-Nationalpark
Entspannender Zauber der Wälder
Uralte Kiefern, verwunschene Wälder, mächtige Bergseen und einige heiße Quellen: Der Pirin-Nationalpark mitten im Hochgebirge hat abwechslungsreiche Landschaften zu bieten und gehört aufgrund seiner Flora und Fauna auch zum UNESCO-Weltnaturerbe. Bergfexe können hier zu anspruchsvollen Wanderungen aufbrechen, aber auch leichtere, familienfreundliche Touren unternehmen wie zum Beispiel zu einem der 180 Bergseen, zu Wasserfällen oder geheimnisvollen Höhlen in den Felsen. In einem Teil des Nationalparks sind die seltenen Schwarzkiefern zu finden, die sich mit ihren Wurzeln in den Felsspalten festkrallen. Manche Exemplare sind bis zu 500 Jahre alt. Wenn Du beim Gehen den Blick über den Boden streifen lässt, entdeckst Du vielleicht Enzian und Edelweiß, während Gämse in den Gipfeln umherklettern.
Ein praktisches Basislager für Wanderungen und Ausflüge in die Natur ist Sandanski oder Bansko im Südwesten des Landes. Sandanski ist ein alter Kurort, der bereits von den Römern und Thrakern geschätzt wurde. In der Stadt sprudeln an die 80 Thermalquellen und es gibt Parkanlagen sowie Einkaufsstraßen zum Flanieren. Direkt von der Stadt führen einige Wanderwege in den Pirin-Nationalpark hinein. Bansko auf rund 1.000 Meter Seehöhe ist hingegen ein alpin anmutender Wintersportort mit Skiliften und Loipen. Im Sommer genießen TouristInnen aus verschiedenen Ländern die Höhenluft und gönnen sich nach dem Wandern ein kühles Getränk auf einer der vielen Café- und Restaurantterrassen. Die Häuser in der Altstadt gehören zu den ältesten im Nationalpark. Die Gebäude wurden aus Stein und Holz gebaut. Viele davon sind restauriert und so konnte sich das Zentrum einen Teil seines ursprünglichen Charakters bewahren. Alte Traditionen und Bräuche werden von den Einheimischen noch gepflegt. Tipp: Bei einem Picknick kannst Du Spezialitäten, Tänze und Folklore aus der Region direkt miterleben. Kinder mögen die farbenfrohen Trachten und tanzen gerne mit.
Nationalpark Zentralbalkan
Felsen und Wasserfälle für Bergfexe
Touristisch weniger bekannt ist der Nationalpark Zentralbalkan, obwohl dieser zu den größten Schutzgebieten Europas zählt. Vielleicht liegt es an seinem alpinen Charakter, der überwiegend trittfeste WanderInnen und gebirgserfahrene KletterInnen anzieht. Beide finden im Nationalpark Zentralbalkan ein nahezu unberührtes Paradies vor und sind meist allein auf den Wegen unterwegs. Auf den Almen gibt es urige Berghütten zum Übernachten, in den Tälern einfache Gästehäuser und kleine Museen. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist die Stadt Kalofer. Durch Buchenwälder geht es hinauf zum Wasserfall Rajsko Braskalo mit einer Fallhöhe von über 120 Metern. Ein schönes Ausflugsziel für aktive Familien.
Wer es sportlicher mag, erklimmt den Gipfel vom Berg Botev mit einer Höhe von 2.376 Metern. Der bulgarische Bergwanderweg der Freundschaft Kom-Emine führt ebenfalls durch den Nationalpark und ist ein Teil des europäischen Fernwanderwegs E3, der bis ans Schwarze Meer führt. MountainbikerInnen düsen im Sommer die eigens ausgewiesenen Strecken hinab ins Tal. Im Nationalpark selbst werden geführte Berg- und Reittouren angeboten. Der geografische Mittelpunkt Bulgariens liegt ebenfalls im Nationalpark, konkret bei Usana, einem bekannten Wintersportort. Mit entsprechender alpiner Erfahrung lässt sich der Nationalpark Zentralbalkan gut erkunden. Das erste Mal in Bulgarien? Dann lassen sich Ausflüge in den Rila- und Pirin-Nationalpark etwas leichter unternehmen, weil hier die touristische Infrastruktur besser ausgebaut ist.
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