Blick vom Park Güell in Barcelona © stock.adobe.com - gatsi
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Urlaubstipp

Städtetrip: Barcelona in 24 Stunden

Thomas ZwickerRedakteur und Reisejournalist

Die spanische Mittelmeermetropole Barcelona isteckt voller Charme, Lebensfreude und Überraschungen. Zum rund ums Jahr meist schönen Wetter und der guten Erreichbarkeit kommt ein gewaltiger Schatz an Kulturgütern genauso wie das riesige Angebot für GenießerInnen – 24 Stunden in Barcelona können Dir mehr Abwechslung bieten als anderswo ein ganzer Urlaub. Praktisch: Die Entfernungen innerhalb der Stadt sind kurz und Du kommst schnell überall hin. Du willst nicht lange planen, sondern gleich mit dem Erkunden loslegen? Kein Problem, folge doch einfach unseren Vorschlägen für einen unvergesslichen Tag in Barcelona. 

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Eine Markthalle voller BesucherInnen
Markthalle La Boqueria, Barcelona, Spanien © GettyImages / iStock Editorial - Christian Horz

In der Früh

Von der Plaça de Catalunya über die Promenade Las Ramblas

Nach einer guten Nacht und einem Frühstück in Deinem Hotel fährst Du zur Plaça de Catalunya, einem der großen zentralen Plätze der Stadt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommst Du in kurzer Zeit schnell und bequem hin – ein guter Startpunkt für Deinen Stadtbummel. Direkt am südwestlichen Ende der Plaça, die etwa so groß ist wie der Petersplatz in Rom, beginnt nämlich gleich ein touristisches Herzstück der City: Die Prachtmeile La Rambla, die sich rund 1,3 Kilometer weit zur Kolumbussäule am Hafen hinunterzieht. Mit den beiden schmalen Fahrspuren links und rechts und dem breiten, begrünten Flanierstreifen in der Mitte ist sie ein absolutes touristisches Highlight, und selbst Barcelona-KennerInnen und Einheimische kommen immer wieder gern her, so quirlig und bunt geht es da zu.

Früh am Morgen ist es allerdings noch relativ ruhig, Du bummelst entspannt unter Palmen und Platanen entlang. Die Zeitungs- und erste Blumenkioske haben geöffnet, auf den Bänken ist noch viel Platz. Historische Bauten und Monumente stehen Spalier, etwa der romantische Brunnen Font de Canaletes, der Virreina-Palast aus dem 18. Jahrhundert und das ehrwürdige Liceu-Theater, vor dem ein Mosaik des Malers Joan Miró das Straßenpflaster ziert. Besonders schön ist der Markt La Boqueria mit seinen über 250 Ständen und Restaurants, dessen modernistische Halle von 1840 zu den schönsten der Welt zählt – in seiner Bar Bruma Las Ramblas mit riesiger Tapas-Auswahl kannst Du ein tolles zweites Frühstück verspeisen.

Ein Platz mit Laternen und Palmen
Plaça Reial, Barcelona, Spanien © stock.adobe.com - dudlajzov

Am Vormittag

Bummeln durchs Altstadtviertel Barri Gòtic

Du gehst nun den Ramblas weiter hinunter, allerdings nicht bis zum Ende am Hafen (der kommt später dran). Knapp 500 Meter hinter der Markthalle führt links ein schmaler Durchgang zu einem der schönsten Plätze der Stadt, zur rechteckigen Plaça Reial (Königlicher Platz). Hier reihen sich unter den Arkaden der Prachtbauten rund um den Brunnen Font de les Tres Gràcies viele gemütliche Restaurants und Cafés, Du möchtest am liebsten schon wieder verweilen. Stattdessen erkundest Du von dort aus das Barri Gòtic, den ältesten Teil Barcelonas. In den autofreien, verwinkelten, oft dunklen Gassen mit ihren winzigen Plätzen und hoch aufragenden, bisweilen jahrhundertealten Häusern kannst Du blitzartig die Orientierung verlieren, was den Reiz eines Altstadtbummels nicht mindert. 

Wenn Du vom nördlichen Zipfel der Plaça Reial auf die nur 50 Meter entfernte Carrer de Ferran gelangst, fällt die Orientierung aber recht leicht. Diese Hauptachse des Barri Gòtic führt Dich in wenigen Fußminuten weg von den Ramblas zur Plaça de Sant Jaume, die vom schönen Palau de la Generalitat (Palast aus dem 15. Jahrhundert als Sitz der katalanischen Regierung) und der Casa de la Ciutat (Rathaus) gesäumt wird. Dann ist es nur noch ein Katzensprung zur Catedral La Seu, Barcelonas im 17. Jahrhundert geweihter, mächtiger, gotischer Kathedrale mit ihrem 70 Meter hohen Hauptturm, 28 Seitenkapellen, einem wunderschönen Altarraum und dem üppig begrünten Kreuzgang. Plane hier unbedingt genug Zeit ein, der Eintritt bis auf Terrassen und Museum ist frei. 

Eine Kirche an ein Gewässer umgeben von Bäumen
Kathedrale La Sagrada Família, Barcelona, Spanien© stock.adobe.com - Mapics

Um die Mittagszeit

Nach dem Essen zur Sagrada Família

Das benachbarte Gaudí Exhibition Center, das historische Stadtmuseum oder der Palau Reial Major aus dem 12. Jahrhundert, einst Residenz der KönigInnen, werden je nach Gusto gewürdigt, dann wird es höchste Zeit für ein Mittagessen. Die Auswahl im Barri Gòtic ist groß, geh einfach der Nase nach. Ganz praktisch gleich um die Ecke in zwei Fußminuten von der Kathedrale liegt etwa die hübsche Taverna del Bisbe in der Avinguda de la Catedral mit ihren vielen Tapas, Reisgerichten und katalanischen Spezialitäten. Zu ihren Vorzügen zählt auch die 300 Meter kurze Entfernung zur Metro-Station Jaume I. Von dort erreichst Du mit der Metro bequem das nächste Highlight, die Sagrada Família. 

Mit diesem weltberühmten Kirchenbau hat sich Stararchitekt Antoni Gaudí, bekanntester Vertreter des Modernisme (katalanischer Jugendstil), für alle Zeiten ein Denkmal geschaffen. Anno 1882 wurde der Grundstein gelegt, bis heute ist die Ewig Unvollendete nicht fertiggestellt. Mit seinen filigranen Fassaden, Portalen und Türmen sowie dem bizarren Innenraum sucht das Sakralgebäude seinesgleichen. Einziger Wermutstropfen: An der Tageskasse sind die limitierten Eintrittstickets in der Regel vergeben. Darum ist es wichtig, bereits einige Tage vor dem geplanten Besuch online ein Ticket mit Schnelleintritt zu buchen, alternativ auch Touren mit Besichtigung der Türme oder mit deutscher Führung. Falls Du das versäumt hast, bleibt nur das Bestaunen des Jahrhundertbauwerks von außen – lohnt immerhin.

Ein buntverziertes Haus mit einem Türmchen
Casa Batlló, Barcelona, Spanien © GettyImages / iStockphoto - Terraxplorer

Am Nachmittag

Noch mehr Gaudí oder gleich runter ans Meer?

Außerdem lassen sich noch andere Werke des Meisters hautnah besuchen. In wenigen Minuten saust Du mit der L5 zur Haltestelle Diagonal im Stadtteil Eixample mit seinem schachbrettartigen Straßenverlauf und gehst von der Station 200 Meter weit zur Casa Milà von 1906, mit ihrer wellenförmigen, organischen Architektur absolut einzigartig. Genau wie Gaudís farbenfrohe Casa Battló ein paar hundert Meter weiter, die wie ein kunterbuntes Knusperhaus wirkt und von der Dachterrasse tolle Weitblicke gewährt (zählt alles zum UNESCO-Welterbe). 

Mit der L3 und der L4 geht es danach zügig zur Haltestelle Ciutadella/Vila Olímpica. Westlich der Station liegt der grüne Stadtpark Ciutadella, Du aber gehst ein paar Minuten nach Osten zwischen modernen Hotelbauten hindurch zum Port Olímpic, dem für die Olympiade 1992 gebauten Yachthafen. Nebenan im ehemaligen FischerInnenviertel Barceloneta beginnt auch die breite Promenade Passeig Marítim oberhalb des langen, breiten Stadtstrands. Die Sonne glitzert auf blauen Wogen, die Luft riecht salzig und frisch, Jung und Alt sind am Flanieren, Skaten, Träumen, einfach herrlich. Du widerstehst allen Verlockungen der Beachbars und erreichst nach rund 20 Minuten die Plaça del Marwo Barcelonas Port Vell, der Alte Hafen, beginnt. Dort steht auch markant der hohe Torre Sant Sebastià, Talstation der Hafenseilbahn Teleférico del puerto Barcelona, die hochschwebt zum Stadtberg Montjuïc – gehört unbedingt auf die To-do-Liste für Deinen nächsten Barcelona-Besuch.

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Volle Einkaufsstraße umgeben mit Bäumen
Einkaufsstraße La Rambla, Barcelona, Spanien © GettyImages / iStockphoto - EHStock

Am Abend

Essen am Hafen und rein in die Nacht

Du spazierst nun geruhsam einmal rund um das Hafenbecken voll kleiner Boote und großer Jachten herum, flanierst über die breite Moll de la Fusta mit ihren Palmenreihen und der pittoresken Riesengarnelen-Skulptur und beschnupperst für ein Abendessen die anliegenden Restaurants, etwa das gediegene La Gavina im historischen Palau de Mar mit vielen Fischgerichten und Aussichtsterrasse oder das moderne Tapa Tapa Maremàgnum quasi mitten im Hafenbecken. Solchermaßen gestärkt hältst Du am Westrand des Port Vell auf die weithin sichtbare Kolumbussäule von 1886 zu, die das südliche Ende der Flaniermeile Ramblas markiert. Wie anders ist dort nun die Atmosphäre im Gegensatz zu den frühen Morgenstunden.

Es drängeln sich jetzt dicht an dicht Menschen aus aller Welt, MusikerInnen spielen auf, ArtistInnen führen Kunststücke vor und Straßencafés platzen aus allen Nähten. Du kannst Dir irgendwo dort einen schönen Platz suchen (die Drinks allerdings sind recht teuer) und das kostenlose Straßentheater bewundern. Eine solch kunterbunte, skurrile Szene wirst Du so bald nicht wieder finden. Dann schlenderst Du langsam den Ramblas hoch zur Plaça de Catalunya, um irgendwann gegen Mitternacht die Metro Richtung Hotel zu besteigen – wetten, dass dies nicht Dein letzter Besuch in Barcelona war?

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Geschrieben von:Thomas Zwicker